Eddy Sözer - der Mann im Schatten von Bruno Labbadia. Foto: Baumann

Der Co-Trainer von Bruno Labbadia glaubt an die Stärke des VfB und den Klassenverbleib.

Stuttgart/Belek - Loyalität, Respekt und Vertrauen sind die Grundlagen einer guten Partnerschaft. Und es sind Tugenden, die in der Zusammenarbeit von Erdinc "Eddy" Sözer (42) und Bruno Labbadia (44) eine wichtige Rolle spielen. Labbadia, der Chefcoach des VfB Stuttgart, nennt Sözer nicht seinen Co-Trainer. Er nennt ihn seinen Partner. "Das ehrt mich", sagt Sözer. Der in Darmstadt aufgewachsene Sohn türkischer Gastarbeiter weiß genau, warum er und Labbadia seit sieben Jahren unzertrennlich sind. "Wir haben die gleiche Philosophie vom Fußball. Wir müssen uns nur anschauen und wissen, was der andere denkt", sagt er. So war es bei Greuther Fürth (2007/2008), in Leverkusen (2008/2009) und beim Hamburger SV (2009/2010). Ihre bislang schwerste Aufgabe haben die beiden am 12. Dezember 2010 übernommen: Sie sollen den Tabellen-17. vor dem Abstieg bewahren.

Auf die Partner wartet also viel Arbeit. Nicht nur in den kommenden Tagen im Trainingslager in Belek. "Das wird ein sehr hartes halbes Jahr", prophezeit Sözer. Die Grundlagen dafür sollen bis Sonntag in der Türkei geschaffen werden. Je drei Trainingseinheiten pro Tag sind angesetzt. "Wir haben eine Vorstellung von Fußball, entsprechend bereiten wir das Team vor", erklärt Sözer. Das Trainer-Duo will eine geschlossene, laufstarke Mannschaft. Eine, die aus einer kompakten Defensive heraus den Ball gewinnt und dann "Fußball spielt". Dafür wird vor allem im technisch-taktischen Bereich gearbeitet. "Außerdem braucht man für unser Spiel die physischen Grundlagen", erklärt Sözer. Die Verbesserung von Kraft- und Schnelligkeitsausdauer nimmt daher in der Vorbereitung einen ebenso wichtigen Platz im Trainingsplan ein.

Viel Zeit hat das Trainer-Duo nicht

Eddy Sözer zweifelt nicht daran, dass sich die harte Arbeit am Ende auszahlt. "Wenn wir nicht an die Mannschaft glauben würden, hätten wir diese Aufgabe nicht angenommen. Uns ist bewusst, dass wir dafür zielgerichtet und effizient arbeiten müssen", sagt Sözer - und er ist froh, dass die Mannschaft von Anfang an mitgezogen hat. Denn viel Zeit hat das Trainer-Duo nicht. "Wir mussten sofort die Barrieren lösen, alles andere ist ein Prozess ", sagt der Assistenztrainer, "derzeit ziehen alle an einem Strang. Das müssen wir nun festigen."

Auf dem Trainingsplatz gibt Sözer dabei schon mal den Ton an, ansonsten steht der ehemalige Informatikkaufmann meist im Hintergrund, im Schatten von Bruno Labbadia. Es ist eine Rolle, die ihm gefällt. "Ich mag eine gewisse Zurückhaltung und habe mich bewusst für diese Partnerschaft entschieden", sagt er und ist überzeugt, "dass unser Weg noch lange nicht zu Ende ist."

Im ersten Halbjahr 2011 wird dieser Weg allerdings kein leichter sein.