Alexander Hleb war nach seiner Auswechslung sauer. Foto: Baumann

VfB-Mann Hleb war nach der Auswechslung in Köln sauer: Trainer Gross kennt keine Gnade.

Köln - So lieben es die Fußballfans. In der Kölner Arena sitzen sie so dicht am Spielfeldrand, dass ihnen keine Regung der Spieler entgeht. Sie können hören, was die Profis sagen, und sie können bis ins Detail sehen, wie sie kämpfen, jubeln und leiden. Das ist, wie gesagt, ein angenehmer Komfort. Nur am Samstag konnte es den Besuchern in den ersten Reihen hinter der VfB-Bank angst und bange werden.

Da stapfte Alexander Hleb auf sie zu, und sein Gesicht spiegelte eine Mischung aus Enttäuschung, Unverständnis und blanker Wut wider. Der ganze Weltschmerz stand Hleb im Gesicht, als ihn Trainer Christian Gross nach einer Stunde vom Platz holte - wie bisher in jedem Spiel unter seiner Regie. "Der Gegner war kaputt, und ich will doch auch ein Tor schießen", sagte Hleb.

Hlebs Dilemma aber geht tiefer, und es erinnert an die Konflikte, die Krassimir Balakov einst mit Ralf Rangnick hatte. Der damalige VfB-Trainer verlangte von seinem Künstler die Anpassung an die ballorientierte Raumdeckung, die auch konsequente Deckungsarbeit vorsah. Erst unter Felix Magath blühte Balakov auf - weil er ihm die Freiheiten gewährte, die er benötigte.

Auch Trainer Christian Gross presst Hleb in ein Schema, in dem sich der Weißrusse sichtlich unwohl fühlt - und die Frage ist, ob er ihm überhaupt gerecht werden kann. In seinem Bestreben, das Mittelfeld mit ein, zwei Ballkontakten zu überbrücken, fordert Gross von Hleb einen Tempofußball, den dieser beim FC Arsenal gelernt hat und beim FC Barcelona in seiner ganzen Perfektion studieren konnte. Beim VfB, mit Verlaub, hat Hleb aber nicht die Anspielstationen, die seine Bälle schnell und sicher verwerten können, zum anderen suchen ihn die Mitspieler auch nicht konsequent genug - beides zusammen wirkt zuweilen so, als fühle sich Hleb auch nach einem guten halben Jahr noch fremd im Ensemble der Roten.

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