Vedad Ibisevic sucht derzeit nach seiner Form: Seit dem Ende seiner Rotsperre konnte der VfB-Topstürmer auf dem Rasen nicht mehr überzeugen – die Fans sind ungeduldig. Foto: Baumann

Die Tore von Vedad Ibisevic sind für den VfB immens wichtig. Zuletzt allerdings geizt der Stürmer damit – ausgerechnet im Kampf gegen den Abstieg. Die Fans sind unzufrieden mit der Leistung des bosnischen Nationalspielers, es gab bereits Pfiffe. Ibisevic schweigt.

Die Tore von Vedad Ibisevic sind für den VfB immens wichtig. Zuletzt allerdings geizt der Stürmer damit – ausgerechnet im Kampf gegen den Abstieg. Die Fans sind unzufrieden mit der Leistung des bosnischen Nationalspielers, es gab bereits Pfiffe. Ibisevic schweigt.

Stuttgart - Vedad Ibisevic (29) hat viele Talente. Die Kritikfähigkeit aber gehört nicht unbedingt dazu. Wenn es bei dem VfB-Stürmer spielerisch nicht gut läuft, macht er gerne mal dicht. Verbal, versteht sich. Kritische Fragen in kritischen Situationen mag der bosnische Nationalspieler nicht gerne beantworten. Und so schwieg er am vergangenen Samstag nach dem Spiel gegen den SC Freiburg (2:0) ebenso wie in den Wochen zuvor, in denen seine Leistung genauso wenig Anlass zu Jubelarien gegeben hatte. Und er schweigt auch in dieser Woche. Interview-anfragen lehnt der Angreifer derzeit kategorisch ab.

Was Vedad Ibisevic seit seinem Wechsel von Hoffenheim nach Stuttgart im Jahr 2012 für den VfB geleistet hat, ist beeindruckend. In 69 Spielen traf er 33-mal, 15 Tore bereitete er vor. In dieser Saison war er bereits zehnmal erfolgreich. „Vedo ist vielleicht der wichtigste Mann für uns, denn er kann immer Tore machen“, sagt Ibrahima Traoré.

Fredi Bobic nimmt den Stürmer in Schutz

Doch genau bei einem solchen ist es umso auffälliger, wenn es mal nicht so läuft. Und das ist bei Vedad Ibisevic seit dem Ende seiner Rotsperre der Fall. Fünf Spiele musste der Wiederholungstäter nach seiner Tätlichkeit beim 1:4 gegen den FC Augsburg pausieren, fehlte seinem Team in einer wichtigen Phase. „Das war nicht clever von mir“, sagte er damals. Gegen den Hamburger SV (1:0) kehrte er zurück – und war, wie auch gegen den 1. FC Nürnberg (0:2), Borussia Dortmund (2:3) und Freiburg, irgendwie doch nicht dabei. Auf gerade einmal 18 Ballkontakte und null Torschüsse kam er zuletzt gegen das Team aus dem Breisgau. VfB-Trainer Huub Stevens wechselte ihn nach einer Stunde aus. „Vedo hatte gegen Freiburg sicher keinen guten Tag. Aber nicht jeder kann immer einen Top-Tag haben“, nimmt Fredi Bobic den Stürmer in Schutz.

So nachsichtig wie der VfB-Sportdirektor ist das Stuttgarter Publikum allerdings nicht. Es pfiff Vedad Ibisevic gnadenlos aus. Einige werfen ihm Lustlosigkeit vor. Sehr zum Ärger von VfB-Kapitän Christian Gentner: „Ich finde die Pfiffe in der Situation einfach nicht passend. Wir brauchen alle und jeden. Vedad hat schon eine Menge für den Verein geleistet, und wir werden ihn die kommenden Spiele auch brauchen.“ Auch Jungstar Timo Werner versteht die Unmutsäußerungen nicht: „Er hat so viel Gutes für den Verein getan. Aber ich bin mir sicher, dass er mit der Kritik umgehen kann.“

Einsatz in der Startelf noch offen

Ob Trainer Huub Stevens in der heißen Phase des Kampfes gegen den Abstieg auch mit der kleinen Krise seines Stürmers umgehen kann, wird sich an diesem Samstag zeigen. Es ist noch offen, ob Vedad Ibisevic im wichtigen Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr/Sky) in der Startelf stehen wird. Alternativen wären Mohammed Abdellaoue oder Cacau. Beide haben allerdings zuletzt auch keinen Zauberfußball abgeliefert, vielmehr mussten sie wegen einer Bauchmuskelzerrung (Cacau) beziehungsweise wegen eines Muskelfaserrisses pausieren.