Daniel Didavi ist die kreative Fachkraft beim VfB Stuttgart. Foto: dpa

Fast schon sehnsüchtig haben sie beim VfB Stuttgart auf ihren lange verletzten Spielmacher Daniel Didavi gewartet. Pünktlich zur heißen Saisonphase ist er zurückgekommen. Es könnte ein Déjà-vu geben.

Stuttgart - Mit Daniel Didavi hatte der VfB Stuttgart im packenden Endspurt der Fußball-Bundesliga eigentlich nicht mehr gerechnet. Noch Mitte März schloss Sportvorstand Robin Dutt ein Comeback des so schmerzlich vermissten Spielmachers im Grunde aus. „Wir rechnen nicht damit, dass er in dieser Saison noch einmal zurückkommen wird“, sagte der 50-Jährige damals.

Fünf Wochen später war Didavi dann doch wieder zurück, gab beim 2:2 gegen den SC Freiburg sein Bundesliga-Comeback und träumt seitdem von einer ganz persönlichen Neuauflage des Abstiegskampfs. Denn schon in der vergangenen Saison musste er lange verletzt zusehen, ehe er den Stuttgartern im Endspurt wichtige Hilfe leistete. „Ich hätte nichts gegen ein Happy End“, sagte der 25-Jährige jüngst.

Didavi ist mit seiner Handlungsschnelligkeit, Ballfertigkeit und Übersicht für die abstiegsbedrohten Schwaben unentbehrlich. Da muss selbst der hoch veranlagte, aber oft schludrige Alexandru Maxim im offensiven Mittelfeld weichen.

„Dida tut uns unglaublich gut“, lobte Kapitän Christian Gentner den Nürtinger. „Wir wissen um seine Qualität. Wir sind froh, dass er im Endspurt dabei ist“, sagte auch Martin Harnik. Die Entzugserscheinungen nach dem Taktgeber in der Offensive waren beim VfB Stuttgart offensichtlich. Spätestens seit Didavis fulminantem Fernschusstor beim 2:0 gegen Mainz sind diese aber beendet - es war sein erster Einsatz in der Startformation seit dem 0:0 im Dezember 2014 gegen Paderborn.

Didavis persönliche Leidenszeit begann im Mai 2012. In seinem letzten Spiel für den 1. FC Nürnberg vor seiner Rückkehr zum VfB zog er sich einen Knorpelschaden im linken Knie zu. Seitdem haben ihm immer wieder muskuläre Probleme und insbesondere Beschwerden am Knie zu schaffen gemacht. „Jetzt hilft er uns wieder, darüber bin ich sehr froh“, versicherte Trainer Huub Stevens.

Für ein Raunen sorgt Didavi regelmäßig mit Fernschüssen, die seine Abgebrühtheit und seinen Status in der Truppe widerspiegeln. „Ich habe dafür Grünes Licht von der Mannschaft. Ich habe das Selbstvertrauen, um es zu probieren“, sagte Stuttgarts Nummer zehn.

Vor dem Finale beim SC Paderborn am Samstag (15.30 Uhr/Sky) strotzen auch seine Teamkollegen vor Zuversicht. Der VfB will das Happy End einer verkorksten Saison. „Wir haben es selber in der Hand“, betonte Didavi. „Für so eine Situation, wenn es um etwas geht, ist man Fußballer geworden.“