Jens Keller (li) und Fredi Bobic. Foto: dpa

VfB Stuttgart profitiert von Zusammenarbeit zwischen Manager Bobic und Trainer Keller.

Stuttgart - Der VfB ist mehr als zufrieden mit der Arbeit von Jens Keller. Der Aufwärtstrend setzt sich fort, und die Chemie in der Mannschaft stimmt wieder. "Er hat es geschafft, die Mannschaft zusammenzuschweißen", sagt Manager Fredi Bobic über Keller. Und als Lohn gibt er dem Coach eine Gehaltserhöhung.

Selten klappt die Zusammenarbeit zwischen einem Manager und einem Trainer so reibungslos wie die zwischen Fredi Bobic und Jens Keller. Sicher, das gemeinsame Ziel, die Krise zu meistern, schweißt eng zusammen. Aber in diesem Fall ist es mehr als ein reines Zweckbündnis. Bobic und Keller ziehen an einem Strang, funken auf der gleichen Wellenlänge und ergänzen sich prima. "Wir spielen oft den Doppelpass", bestätigt Fredi Bobic, "in mancher Situation nutzen wir auch die klassische Rollenverteilung, wie man sie aus US-Krimis kennt. Wir stimmen uns gut ab." Bobic meint das Spiel "guter Bulle - böser Bulle". Wenn es ratsam ist, übernimmt es Bobic, einem Spieler die Leviten zu lesen. Oder aber ihn aufzubauen. Letztes Beispiel: Ciprian Marica. "Ich habe Cipi fünf-, sechsmal bei mir im Büro gehabt", erzählt der frühere Torjäger, "ich habe gesagt, was wir von ihm erwarten, aber ich habe ihn auch aufgebaut." Wohlgemerkt: Solche Aktionen sind stets mit Keller abgestimmt. "Das ist ganz wichtig", betont Bobic. Denn ein intaktes Vertrauensverhältnis sei dafür die Basis.

Bobic ist guten Mutes

Im Augenblick harmoniert das duale System bei den Roten optimal. Und nichts deutet derzeit darauf hin, dass es am Saisonende mit einem Grünen Punkt endet. Im Gegenteil: Bobic denkt überhaupt nicht darüber nach, Jens Keller nach der Saison einzutüten oder zu entsorgen: "Jens genießt im Verein eine hohe Wertschätzung. Er arbeitet engagiert und sieht diese Zeit als seine große Chance. Auch deshalb haben wir auch sein Gehalt angehoben." Gleichwohl stellt der VfB-Manager seinem Cheftrainer keinen Rentenvertrag in Aussicht: "Die Dinge entwickeln sich doch von selbst. Es wäre daher ein absoluter Schwachsinn, über ein Zeitlimit zu reden."

Mit anderen Worten: Für den Erfolg gibt es keinen Ersatz. Mittelfristig, aber auch kurzfristig. Schon an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky und Liga total) stehen der VfB und Trainer Jens Keller vor der nächsten Bewährungsprobe. Fredi Bobic ist jedoch guten Mutes, dass die Sache positiv ausgeht. "Ich habe in dieser Woche einen guten Eindruck von der Mannschaft gewonnen", sagt er, "ich hoffe, dass wir diese Einstellung mit ins Spiel nehmen, dagegenhalten und dass wir am Ende unsere fußballerische Qualität einbringen."

Um im dualen Bild zu bleiben: Die VfB-Profis müssen sich auf dem Betzenberg einfach Bobic und Keller zum Vorbild nehmen: Mit dem perfekten Doppelpass macht man bekanntlich jeden Gegner nass.