Bruno Labbadia hat mit dem VfB Stuttgart die Ziellinie erreicht: Jetzt fehlt noch der letzte Schritt zum Klassenverbleib – dann müssen sich die Roten und ihr Trainer mittelfristig aufstellen. Foto: dpa

Mit dem Klassenverbleib verlängert sich der Vertrag von Trainer Bruno Labbadia bis 2013.

Stuttgart - Noch immer ist nichts entschieden - trotz der beeindruckenden Erfolgsserie unter Labbadia. 27 Punkte aus 15 Begegnungen in der Rückrunde sind eine Bilanz, die sich wahrlich sehen lassen kann - nur Meister Borussia Dortmund (29) und Bayer Leverkusen (31) waren erfolgreicher. Aus den letzten neun Partien holten die Roten 20 von möglichen 27 Zählern, das ist sogar Ligaspitze. Bruno Labbadia, der Retter? Dafür fehlt noch ein Pünktchen aus den letzten Spielen gegen Hannover 96 und Bayern München. Doch das Zutrauen in Labbadias Arbeit ist inzwischen so groß, dass das nicht mehr als Hexenwerk erscheint.

Hält der VfB die Klasse, verlängert sich Labbadias Vertrag automatisch um zwei Jahre. "So ist es vereinbart", bestätigt Manager Fredi Bobic. Eine Nicht-Abstiegsprämie ist nicht vorgesehen, "weil der Klassenverbleib unser Minimalziel war" (Bobic), doch Labbadia (45) profitiert indirekt: Sein Gehalt erhöht sich zur neuen Saison von rund einer Million auf 1,5 Millionen Euro.

Auch sportlich muss vieles anders werden. Labbadia hat genaue Vorstellungen davon, wie ein leistungsförderndes Umfeld auszusehen hat. Das hatten seine Vorgänger alle auch, ob sie nun Jens Keller, Christian Gross, Markus Babbel oder Armin Veh hießen. Allen war aber auch gemein, dass sie zum Dienstantritt tolle Erfolge erzielten, die sie nach mehr oder weniger kurzer Zeit aber nicht mehr bestätigen konnten. 

Auch der Verein steht in der Pflicht

Um dies möglichst zu vermeiden, steht auch der Verein in der Pflicht, personell und vor allem finanziell den passenden Rahmen zu schaffen, angefangen von Labbadias Betreuerstab über das Scouting bis zur Mannschaft, die ein neues Gesicht erhalten wird. 

Gefragt sind schnelle, willige, junge und ballsichere Spieler, mit denen Labbadia seine Vorstellung vom Fußball umsetzen kann. "Das Spiel des VfB war schon immer offensiv und aggressiv ausgerichtet. Das ist unser Stil, und der muss so gelebt werden. Deshalb haben wir im Winter auf Bruno Labbadia gesetzt", sagt Bobic.

"Ich habe eine präzise Vorstellung, wie der Fußball aussehen soll, den ich spielen lassen will, und wie ich dafür arbeiten muss", sagt Labbadia. Diese Vorstellung versuche er "ständig zu verfeinern". In dieser Saison war die Umsetzung schwierig. Umso spannender ist die Frage, wie erfolgreich Labbadia mittelfristig arbeiten kann. "Für uns alle hat der Klassenverbleib eine ähnlich große Bedeutung wie eine Meisterschaft", sagt er, "daraus können wir total viel ziehen - aber wir müssen drinbleiben."

Am Samstag soll es so weit sein.