Er gilt als gesetzt – doch gegen den FC Augsburg fehlte Atakan Karazor in der Startelf des VfB Stuttgart. Was steckt dahinter?
31 Spiele in der Fußball-Bundesliga hatte Atakan Karazor in dieser Saison für den VfB Stuttgart bestritten, dazu vier im DFB-Pokal – bevor die Weiß-Roten am Freitagabend beim FC Augsburg antraten. Dabei galt: Bis auf eine Ausnahme stand der defensive Mittelfeldspieler immer in der Startelf der Stuttgarter. In der WWK-Arena suchte man dann aber Karazors Namen vergeblich in der Anfangsformation des VfB. Warum eigentlich?
Sebastian Hoeneß, der VfB-Trainer, lieferte gleich zwei Gründe für seine Entscheidung, zunächst auf seinen Führungsspieler zu verzichten. Zum einen steht Karazor bei neun Gelben Karten. Eine weitere Verwarnung – und er würde das sicher stimmungsvolle Saisonfinale am kommenden Samstag (15.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach verpassen. Beim körperbetonten, auch Umschaltmomente ausgerichteten Spiel der Augsburger erschien Hoeneß das Risiko durchaus hoch, dass sich Karazor seine zehnte Verwarnung abholt. Wegen einer Gelbsperre hatte der 27-Jährige bereits das Rückrundenspiel gegen RB Leipzig verpasst.
Ballsicherheit stand gegen den FCA im Fokus
Zudem waren es taktische Überlegungen, weshalb der Chefcoach Enzo Mittot und Angelo Stiller auf der Doppelsechs aufbot. „Es war wichtig, in Enzo einen weiteren richtig spielstarken Spieler zu haben“, sagte Hoeneß, „er und Angelo waren sehr ballsicher unterwegs, das war ein Schlüssel für die Kontrolle, die wir hatten.“ Beide hätten es „richtig gut“ gemacht. Enzo Millot glänzte zudem als Vorbereiter des Siegtreffers von Serhou Guirassy.
Am Ende half Atakan Karazor dann noch mit, das 1:0 (Liveticker und Statistiken) vollends über die Zeit zu retten. Mit Erfolg – weshalb er sich wie alle anderen VfB-Spieler am kommenden Samstag für die starke Saison feiern lassen darf. Dann vermutlich wieder von Anfang an auf dem Platz.