Erstes Bundesligator für den VfB: Daniel Didavi (li.) Foto: Bongarts

Der VfB-Spielmacher überzeugt beim 1:1 in Mönchengladbach als Taktgeber und Torschütze.

Mönchengladbach - Zuweilen wirkt es ja richtig aufgesetzt, wenn Torschützen im Überschwang ihrer Gefühle das Vereinswappen auf ihrem Trikot küssen. Genau das tat auch Daniel Didavi, nachdem ihm beim 1:1 in Mönchengladbach nach zwölf Minuten der Führungstreffer gelungen war. Es war sein erstes Tor als Profi für den VfB, doch sein Bekenntnis zum Verein mit dem Brustring war alles andere als Show. „Ich bin seit der F-Jugend hier und dem Verein emotional eng verbunden. Deshalb nimmt mich unsere Situation mit“, sagte Didavi.

Das war auch der Grund dafür, dass er nur kurz über sein erstes Bundesligator seit April 2012 – damals noch als Leihspieler beim 1. FC Nürnberg – jubelte. „Ein tolles Gefühl“, sagte Didavi (24), „aber die Freude kommt erst in den nächsten Tagen heraus. Jetzt überwiegt die Enttäuschung.“

Eine doppelte Enttäuschung. Zum einen darüber, dass er wieder nach einer Stunde vom Platz musste. Was nichts mit seiner Leistung zu tun hatte: Didavi kommt immer besser in Fahrt und glänzte nicht nur als Torschütze, sondern auch als Taktgeber im offensiven Mittelfeld. Vielmehr hatte es mit seinem physischen Zustand nach fast zweijähriger Pause, zu der ihn ein Knorpelschaden im linken Knie zwang, und seiner Ungeduld zu tun. „Ich war gut im Spiel und habe mich auch von der Kondition her gut gefühlt, aber die Muskeln haben nicht richtig mitgemacht. Ich habe Krämpfe bekommen, und das hat mich aufgeregt, weil ich der Mannschaft weiter helfen wollte“, sagte er.

Die zweite Enttäuschung bereitete ihm das Ergebnis. Der VfB hatte die Führung lange gehalten, aber wieder nicht lange genug. Für Didavi ist das reine Kopfsache: „Wir können das nicht abstreiten, so oft wie wir in dieser Saison schon späte Gegentore bekommen haben. Das steckt in den Spielern sicher noch drin.“ Was umso ärgerlicher war, als die Konkurrenz aus Hamburg, Nürnberg und Braunschweig allesamt verlor: „Mit einem Sieg hätten wir uns ein wenig von den letzten Plätzen absetzen können.“

So bleibt es unnötig eng. Eines aber hat der Auftritt in Gladbach für Daniel Didavi bewiesen: „Wir haben die Qualität und bringen sie jetzt endlich auf den Platz.“ Was er vornehm verschwieg: Er selbst hat einen großen Anteil daran.