Victor Boniface, hier im Duell mit Maximilian Mittelstädt vom VfB Stuttgart, tat sich nach Abpfiff der Partie negativ hervor. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Der VfB Stuttgart hat das Supercup-Endspiel nicht nur gegen Bayer 04 Leverkusen verloren, er wurde nach Abpfiff auch noch provoziert. Insbesondere ein Spieler tat sich dabei negativ hervor.

Es war eine rassige, hochklassige, streckenweise aber auch äußerst hitzige Partie, das Supercup-Endspiel zwischen Bayer 04 Leverkusen und dem VfB Stuttgart. Eine ganze Reihe an Gelben Karten, darunter zwei für die Leverkusener Bank, sowie der Platzverweis gegen Martin Terrier belegen das eindrücklich.

Immer wieder kam es in der Schlussphase der Partie, in der es hoch her ging, zu Rudelbildungen. B04-Kapitän Granit Xhaka tat sich dabei besonders hervor. Der erfahrene Anführer der Werkself nutzte dies bewusst als Stilmittel, um den Stuttgarter Spielfluss zu unterbrechen und Hektik aufkommen zu lassen. So sorgte er unter anderem dafür, dass die Partie trotz Stuttgarter Überzahl kippen konnte, Leverkusen noch den Ausgleich erzielte und sich schlussendlich im Elfmeterschießen durchsetzen konnte.

Schiedsrichter Tobias Stieler hatte seine liebe Mühe, nicht die Kontrolle über die hin und her wogende Partie zu verlieren. Acht Verwarnungen in den letzten 20 Spielminuten vergab der erfahrene Schiedsrichter. Von einer konsequenten Einhaltung der neuen Kapitänsregel konnte allerdings keine Rede sein. Und auch nicht alle ahndungswürdigen Szenen landeten direkt auf seinem Radar. So wie in den ersten Sekunden nach Abpfiff - als B04-Stürmer Victor Boniface nichts Besseres zu tun hatte, als der Stuttgarter Bank kollektiv den Stinkefinger zu zeigen, anstatt mit seiner Mannschaft und den Bayer-Fans den Sieg zu bejubeln. Eine Szene, die für eine entsprechende Rudelbildung sorgte, die minutenlang nicht aufgelöst werden konnte, so erhitzt waren die Gemüter. Es kursiert ein Video, das die Szene dokumentiert und unserer Redaktion vorliegt.

VfB-Trainer Sebastian Hoeneß reagierte diplomatisch, als er auf die Rudelbildung angesprochen wurde. „Es geht um eine Situation, nachdem das Spiel entschieden war. Damit hat Flo (Wirtz, auch er war am Rudel beteiligt, Anm. d. Red.) nichts zu tun. Es ging um einen anderen Spieler, der dachte, uns das Gefühl geben zu müssen, dass wir verloren haben und sich über uns lächerlich gemacht hat. Da hatten wir verschiedene Meinungen. Das ist aber bereinigt“, erklärte der Trainer der Schwaben bei Sat.1.