Am 30.1.2011 wurde Shinji Okazaki (rechts) als neuer VfB-Spieler vorgestellt - Sein Einsatz in Lissabon ist allerdings fraglich. Foto: dpa

Trotz Abstiegssorgen freut sich Trainer Labbadia auf die Herausforderung in der Europa-Liga.

Stuttgart - Irgendwie passt das alles nicht so recht zusammen: In der Bundesliga kämpft der VfB Stuttgart ums nackte Überleben - in der Europa-Liga geht es ums Achtelfinale. Man könnte nun also auf die Idee kommen, das Hinspiel bei Benfica Lissabon am Donnerstag (19 Uhr/Sat 1, Sky) passe den Verantwortlichen des Tabellen-17. gar nicht in den Kram. Doch weit gefehlt. Bruno Labbadia ist vielmehr froh, dem Abstiegsgespenst für ein paar Tage entfliehen zu können. "Ein Europapokalspiel ist nie störend", sagt der Cheftrainer, "man muss das von der Bundesliga trennen. Wir treffen auf einen internationalen Top-Gegner. Das ist eine fantastische Herausforderung, und so werden wir diese Partie auch annehmen."

Bitter allerdings ist der Ausfall von Pawel Pogrebnjak. Der russische Stürmer hat sich im Training eine Rippe gebrochen und fällt für das Spiel gegen den Tabellenzweiten der portugiesischen Liga Zon Sagres ebenso aus wie für das wichtige Ligaspiel gegen Bayer Leverkusen am Sonntag.

Die Roten warten auf ein Signal von der Fifa

Nicht nur deshalb kämpft Fredi Bobic mit aller Macht um die Spielberechtigung für den japanischen Neuzugang Shinji Okazaki. "Wir wollen eine provisorische Freigabe", sagt der Manager. Der entsprechende Antrag wurde an den Weltverband versandt, nun warten die Roten sehnlichst auf ein Signal von der Fifa.

Bislang verweigert der Präsident von Okazakis Ex-Club Shimizu S-Pulse, Hayao Iwakawa, die Freigabe, mit der Begründung, der Stürmer habe auch bei Shimizu einen Vertrag unterschrieben. Das hat er tatsächlich. Der Kontrakt lief bis zum 31. Januar - dem Tag, an dem Okazaki in Stuttgart unterschrieben hat. Anscheinend hofft Hayao Iwakawa durch seine Verweigerungstaktik zumindest eine Entschädigung für den ablösefreien Stürmer einstreichen zu können. Und zwar, wie Bobic betont, "eine, die nicht mal ansatzweise gerechtfertigt ist". Der VfB-Manager ist allerdings zuversichtlich. "Wir sind eindeutig im Recht", sagt er. Wenn die Fifa dies nun auch so sieht und grünes Licht gibt, könnte Okazaki in Lissabon sein erstes Spiel für die Roten bestreiten.