Hauke Wahl (links, im Duell mit VfB-Profi Nick Woltemade) und der FC St. Pauli gewannen das Hinspiel in Stuttgart mit 1:0. Foto: Baumann

Die Hamburger können gegen den VfB den Klassenverbleib in der Bundesliga vor eigenem Publikum perfekt machen – und gehen mit Rückenwind in die Partie.

Sieben Spiele, nur eine Niederlage – und die beim FC Bayern: Der FC St. Pauli hat in der Fußball-Bundesliga zuletzt beständig gepunktet und sich so eine blendende Ausgangslage im Abstiegskampf verschafft. Drei Spieltage vor Schluss beträgt der Vorsprung auf den 1. FC Heidenheim und den Relegationsrang sechs Punkte, sodass die Hamburger am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Liveticker) im Heimspiel gegen den VfB Stuttgart mit einem Sieg den Klassenverbleib unter Dach und Fach bringen können. Selbst bei einem Heidenheimer Erfolg am Freitagabend gegen den VfL Bochum wären Restzweifel nur noch theoretischer Natur, da St. Pauli eine um 17 Treffer bessere Tordifferenz aufweist.

 

Wenig überraschend sieht man die Partie gegen den VfB deshalb als große Gelegenheit. „Es ist für uns natürlich erstmal ein geiles Heimspiel, weil es um sehr viel geht“, sagt Abwehrspieler Hauke Wahl (31), der in der Defensive zum unumstrittenen Stammpersonal zählt. „Uns muss bewusst sein, was für eine große Chance das Spiel für uns ist.“ Dabei setzt man bei St. Pauli auch auf den Heimfaktor und die reizvolle Aussicht, den letzten Schritt vor den eigenen Anhängern zu gehen: „Das Millerntor wird am Samstag brennen“, sagt Wahl. „Es gibt nichts Schöneres, als den Klassenerhalt im eigenen Stadion zu feiern. Das wollen wir mit allen Mitteln erreichen.“

Alexander Blessin steht mit St. Pauli dicht vor dem Klassenverbleib. Foto: Pressefoto Baumann

Vor den Stuttgartern und vor allem ihrer Offensivabteilung mit 56 Saisontoren hat man bei St. Pauli zugleich Respekt – trotz der VfB-Ergebniskrise mit nur einem Sieg aus den jüngsten zehn Bundesliga-Spielen. „Da kommt enorme Qualität auf uns zu“, betont der Hamburger Verteidiger. Man habe sich beim 1:0-Auswärtssieg in Bad Cannstatt im vergangenen Dezember mit allem dagegen gewehrt und in einigen Situationen auch das nötige Glück gehabt. Worauf es nun im Rückspiel ankommen wird? Das steht für Hauke Wahl außer Frage: „Wie in der bisherigen Saison wird es wichtig sein, dass wir als Team kompakt stehen und gemeinsam gegen den Ball arbeiten.“

Gebürtiger Bad Cannstatter auf der Hamburger Trainerbank

Das ist in dieser Spielzeit über weite Strecken gelungen: Mit nur 36 Gegentoren stellt der Aufsteiger die drittbeste Defensive der gesamten Liga direkt nach dem FC Bayern und Bayer Leverkusen. Zwar bilden nur 26 eigene Treffer auf der anderen Seite auch den Liga-Tiefstwert – was aber nichts daran ändert, dass Trainer Alexander Blessin (51) in seinem ersten Jahr in Hamburg und als Bundesliga-Chefcoach überhaupt eine kompakte und schwer zu knackende Einheit geformt hat. Nun bietet sich dem gebürtigen Bad Cannstatter Blessin die Chance, den Klassenverbleib endgültig perfekt zu machen – ausgerechnet gegen seinen Ex-Club VfB, dessen Trikot er zwischen 1997 und 1999 trug.