Silas steht vor seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 ganz allein vor dem Bremer Tor. Foto: Imago/ Sportfoto Ru/el

Am Samstag tritt der VfB in Bremen an. Bei ihrem bislang letzten Auftritt an der Weser siegten die Stuttgarter mit 2:1 – doch Doppeltorschütze Silas stand damals mit einer umstrittenen Aktion im Fokus.

Am Samstag (15.30 Uhr) tritt der VfB Stuttgart zum zweiten Saisonspiel der Fußball-Bundesliga bei Werder Bremen an. Aufgrund des zwischenzeitlichen Abstiegs des SV Werder datiert der letzte Auftritt des VfB in Bremen auf den Nikolaustag des Jahres 2020. In der ewigen Bundesligabilanz der beiden Traditionsclubs stellte das Team von Trainer Pellegrino Matarazzo damals im 110. Ligaduell mit einem 2:1-Erfolg auf 39:38 Siege für Stuttgart – doch die Partie ist aufgrund einer ganz speziellen Szene bis heute in Erinnerung geblieben.

Dem VfB-Stürmer Silas, der seinerzeit noch seinen falschen Nachnamen Wamangituka trug, gelangen beide Treffer für die Gäste. Das erste nach einer halben Stunde per Foulelfmeter, das zweite nach 90 Minuten, ehe Davie Selke in der Nachspielzeit für Bremen noch zum 1:2 verkürzte.

Eine unsportliche Aktion?

Doch mit Treffer Nummer zwei sorgte Silas für den großen Aufreger im aufgrund der Corona-Pandemie leeren Weser-Stadion. Schließlich ließ sich der VfB-Angreifer ganz allein vor dem Bremer Tor zunächst aufreizend viel Zeit, ehe er den Ball lässig zum 2:0 über die Linie bugsierte.

Viel wurde damals darüber diskutiert, ob es sich bei der Silas-Aktion um eine unsportliche Szene handelt. „Wir sollten die Kirche im Dorf lassen“, verteidigte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat damals seinen Stürmer. Schließlich habe der „weder den Ball viermal hochgehalten, noch einen Fallrückzieher auf der Linie oder einen Moonwalk gemacht“.

Hätte der Referee Frank Willenborg damals allerdings in der Silas-Szene eine Verhöhnung des Gegners gesehen, dann wäre das Tor annulliert worden, und es hätte einen indirekten Freistoß für Werder gegeben. Doch der Schiedsrichter-Lehrwart Lutz Wagner klärte damals auf: „Das Ganze war kein strafbares Zeitspiel.“ Irregulär wäre es gewesen, hätte der Kongolese sich beispielsweise hingelegt und den Ball per Kopf über die Linie befördert. Dann wäre der Tatbestand einer Unsportlichkeit erfüllt gewesen.

Letztlich fasste der ehemalige Werder-Trainer Florian Kohfeldt den Vorfall so zusammen: „Wir alle sind uns einig, dass die Situation nicht glücklich war. Aber wir sollten es auch nicht überdramatisieren.“