Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die VfB-Profis feiern den späten Ausgleich ausgelassen. Foto: Baumann

Niedermeier trifft in der Nachspielzeit gegen Wolfsburg und verhindert Absturz auf Rang 16.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat das Comeback von Trainer Felix Magath beim VfL Wolfsburg vermasselt. Das 1:1 durch Innenverteidiger Georg Niedermeier in der Nachspielzeit brachte den VfL noch um den sicher geglaubten Sieg. Die Wölfe stehen weiter auf einem Abstiegsplatz, die Roten belegen Rang 15.

Nichts deutete mehr auf den Ausgleich hin - dann kam Georg Niedermeier. Filigran nahm der VfB-Innenverteidiger den Ball nach Pass von Christian Gentner in der Luft an. Dann versenkte er ihn in der dritten Minute der Nachspielzeit zum 1:1 im Wolfsburger Tor. Niedermeier ballte die Faust, und wenig später war er unter einer großen Menschentraube vergraben. Maskottchen Fritzle sprang auf die VfB-Spieler, die an der Eckfahne Freudenschreie losließen. Die Roten badeten im Glück.

Mehrfach vergab Wolfsburg beste Konterchancen

"Wie der Georg das gemacht hat - da könnte man fast denken, er ist ein Torjäger", sagte Fredi Bobic, der früher ja wirklich mal so ein Torjäger war. Dann setzte der VfB-Manager ein breites Grinsen auf: "Nur ich hätte wohl nicht wie Georg zwei Ballkontakte gebraucht - ich hätte ihn gleich direkt reingemacht." Niedermeier selbst brauchte nicht viele Worte über seinen Schuss ins Glück: "Ich habe ihn ganz nett reingemacht", sagte er nur. Und: "Davor hat mir Christian Träsch gesagt, dass ich ab der 88. Minute vorne bleiben soll und er hinten absichert." Dass Niedermeier nicht wie geplant seine Kopfballstärke im gegnerischen Strafraum ausspielte, sondern seine technischen Fähigkeiten mit dem Fuß - wen interessierte das noch am Ende. Wichtig war das Tor. Wichtig war der Punkt im Kampf gegen den Abstieg.

Mehrfach vergab Wolfsburg beste Konterchancen, der VfL war dem 2:0 in der zweiten Halbzeit näher als der VfB dem Ausgleich. Die Roten fanden kein Mittel gegen die kompakte Defensive des Teams von Trainer Felix Magath - im Gegenteil. Ein planloser langer Diagonalball reihte sich in der zweiten Hälfte an den nächsten. Nur Mitte der ersten Halbzeit hatte der VfB Zugriff aufs Spiel und den Gegner. Ansonsten setzte sich das fort, was schon in den vergangenen drei Spielen zu beobachten war: Spielerisch gab's von den Rote nur Magerkost. Die Mannschaft war trotz der drei Siege nacheinander vor dem Spiel gegen Wolfsburg extrem verunsichert.