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Mancher VfB-Fan hat sich vom Sponsorwechsel mehr versprochen. Dabei gibt's künftig mehr.

Stuttgart - Zwei Clubs in der gleichen Stadt, ein Sponsor: Geht das? Es geht. Siehe Glasgow: Dort werben die beiden Erstligaclubs Celtic und Rangers auch für ein und dieselbe Brauerei. Das funktioniert auch in Stuttgart, sagte sich Eduardo Garcia (59), der Gründer und Alleininhaber der in Stuttgart-Wangen ansässigen Garmo AG - und überweist den Roten vom 1. Juli an jährlich rund sechs Millionen Euro. Der Vertrag ist auf zwei Jahre befristet und schließt eine beidseitige Option für ein weiteres Jahr ein. Zugleich hält Garcia sein Engagement bei den Blauen aufrecht, die davon mit rund 180.000 Euro pro Saison profitieren. Für die Fans beider Vereine, die sportlich längst schon keine Rivalen mehr sind, ist das auf den ersten Blick stark gewöhnungsbedürftig. Für Garcia dagegen ist es kein Widerspruch, im Gegenteil: "Die Kickers sind für mich eine Herzensangelegenheit, und dem VfB bin ich seit Jahrzehnten verbunden."

Garcia, der Sohn eines Spaniers und einer Deutschen, ist ein schwäbischer Unternehmer, der seine Grenzen genauso gut einzuschätzen weiß wie seine Möglichkeiten. Zuletzt machte die Garmo AG einen Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro. "Andere Unternehmen machen Milliardenumsätze und verdienen dabei kein Geld. Wir können uns das Engagement beim VfB einfach erlauben, sonst würden wir es nicht tun", betont er. Zumal Garcia dabei ist, die Garmo AG neu auszurichten: "Wir wollen in Europa expandieren."

Schon jetzt zahlt sich der Partnerwechsel für den VfB Stuttgart aus. Vom bisherigen Trikot- und künftigen Co-Sponsor EnBW kassierten die Roten 8,7 Millionen Euro pro Spielzeit. Nun kommen sie auf zehn Millionen Euro jährlich - zu Gazi (6) kommen EnBW (3,5) und die Fischer-Werke ("Fischer-Dübel") mit 500.000 Euro.

Garcia ist dem VfB tatsächlich verbunden. Warum? Das lesen Sie in unserer Printausgabe vom 21. Mai.