Und wieder ein bitterer Abend für den VfB Stuttgart: Georg Niedermeier, Christian Gentner, Alexandru Maxim und Sven Ulreich Foto: Pressefoto Baumann

Sicherheit und Selbstvertrauen durch den Sieg über den HSV? Von wegen. Der VfB Stuttgart hat im Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg einen herben Rückschlag im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen: 0:2 – und am Samstag geht es gegen Borussia Dortmund.

Nürnberg - Es war kein leichter Gang für die Profis des VfB Stuttgart. Mal wieder nicht. Aber was hatten sie auch erwarten können, als sie nach der Partie beim 1. FC Nürnberg in ihre Fankurve schlichen? Wohl nicht viel mehr als enttäuschte Gesichter und böse Worte. Denn das, was das Team von Trainer Huub Stevens in den 90 Minuten zuvor abgeliefert hatte, gab kaum Anlass für Applaus. Im Grunde überhaupt keinen.

Noch am vergangenen Samstag hatte sich ein anderes Bild geboten. Der VfB hatte gegen den HSV den ersten Sieg des Jahres eingefahren, die Fans versöhnt und die Hoffnung am Leben gehalten, dass sich alles doch noch zum Guten wendet in dieser missratenen Saison. Doch das ist wenige Tage später schon wieder Vergangenheit – und die Gegenwart besorgniserregend.

Statt mit gesteigertem Selbstvertrauen ins Schlüsselspiel gegen den 1. FC Nürnberg zu gehen, brachte der VfB zunächst nicht viel mehr hin als einen ganz ordentlichen Beginn. Konstantin Rausch traf in der 16. Minute sogar die Latte – was dann aber zu sehen war von den Herren in Weiß, war eine schleichende Rückkehr zum Zustand der größtmöglichen Verunsicherung. „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen“, klagte Spielführer Christian Gentner, „das darf uns in einem Spiel gegen einen direkten Konkurrenten eigentlich nicht passieren.“ Und Huub Stevens schnaubte: „Wir haben nach 20 Minuten das Fußballspielen eingestellt. Ich bin enttäuscht.“

Die Nürnberger wurden mutiger, attackierten die Stuttgarter früh, und die Profikicker des VfB machten mehr und mehr Fehler. Im Zweikampfverhalten, im Spielaufbau, im Passspiel (bedrängt oder unbedrängt) – und in der 43. Minute auch im Bemühen, ein Gegentor zu verhindern.

Josip Drmic, der Nürnberger Torjäger aus der Schweiz, bekam den Ball von Hiroshi Kiyotake zugespielt, er zögerte kurz, dann trat er an, hängte Gotoku Sakai ab und ließ Sven Ulreich im VfB-Tor keine Chance. 1:0 kurz vor der Pause – und vor allem für Drmic kam es wenig später noch besser.

Huub Stevens gab nach der Pause zwar noch einmal das Zeichen zum Aufbruch – er brachte Timo Werner und Alexandru Maxim –, erneut war mehr als eine schwungvolle Startphase aber nicht drin für sein Team. Denn dann schlug Josip Drmic wieder zu. Diesmal wurde er per Traumpass von Markus Feulner bedient, und erneut hatte er keine Mühe, seinen mittlerweile 15. Saisontreffer zu erzielen. „Wir haben gerade in den Zweikämpfen den letzten Biss vermissen lassen“, bemängelte VfB-Torhüter Sven Ulreich das Auftreten seiner Vorderleute, „wir haben die Nürnberger stark gemacht.“

Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) kommt Borussia Dortmund in die Mercedes-Benz-Arena. Da ist jetzt schon klar: Ein leichter Gang wird das wieder nicht für den VfB.