Der evangelische Dekan Erich Hartmann und Calws Oberbürgermeister Florian Kling bei ihrer Eröffnungsrede zur neunten Calwer Vesperkirche. Foto: Thomas Fritsch

Zum neunten Mal öffnet die Vesperkirche in der Stadtkirche ihre Türen. Zur Eröffnung sprachen Oberbürgermeister Florian Kling und Dekan Erich Hartmann zu den gut 200 Besuchern. Dabei überraschte Kling mit einer besonderen Spendenaktion.

Unter dem Motto „Zeit. Gemeinsam. Genießen.“ hat die Vesperkirche in Calw zum neunten Mal ihren Betrieb aufgenommen. Vom 11. bis 20. März haben Besucher täglich von 11 Uhr bis 14.30 Uhr die Möglichkeit, zwischen zwei Gerichten zu wählen – eines davon vegetarisch. Zudem gibt es täglich eine Auswahl von rund 60 Kuchen. Die Metzgerei Blum sorgt für das fleischhaltige Angebot, während die vegetarische Mahlzeit von der Erlacher Höhe bereitgestellt wird.

 

Ein schönes Miteinander ist wichtig

Die Eröffnung wurde von dem evangelischen Dekan Erich Hartmann und Calws Oberbürgermeister Florian Kling mit einer kurzen Rede begleitet. Beide betonten die Bedeutung der Gemeinschaft.

„Wir leben in bewegten Zeiten, und gerade deshalb ist die Vesperkirche und das Miteinander in diesen Tagen unverzichtbar“, so Hartmann.

Oberbürgermeister Kling freute sich besonders, beim Blick in die gefüllten Reihen, dass der erste Tag bereits so gut besucht ist – „da geht mir das Herz auf“, so Kling. „In schwierigen Zeiten ist es wichtig, miteinander zu schwätzen und zusammen zu kommen.“

Täglich engagieren sich rund 85 Ehrenamtliche in der Vesperkirche, darunter auch Konfirmanden.

Platz für bis zu 220 Gäste

Calws Pfarrerin Christine Lehmann erklärte, dass die Mitarbeit der Konfis Teil ihres Angebots sei. Die Veranstaltung findet wie jedes Jahr in der Stadtkirche statt, wo an 36 Tischen bis zu 220 Gäste Platz finden. „In den ersten Tagen sind die Menschen meist erst noch ein bisschen verhalten, bis es zur Gewohnheit wird. Dann wird es erfahrungsgemäß sehr gut besucht“, erklärte Diakon Bertram Bolz.

Jeder kann Teil der erfolgreichen Geschichte sein

In diesem Jahr feiert die Stadt Calw 950-jähriges Bestehen, weshalb es allen Beteiligten und dem Gemeinderat wichtig war, die Vesperkirche erneut stattfinden zu lassen. Oberbürgermeister Kling betonte, dass alle sich freuen dürfen, Teil einer Geschichte zu sein, die schon 950 Jahre andauert.

Kling wird kurz zum Start-up-Gründer

Mit einem Schmunzeln fügte er hinzu, dass er, wäre er ein Start-up-Gründer, das als Erfolgsstory verkaufen würde, aber er müsse es den Calwer Bürgern gar nicht verkaufen – denn genau das erlebten sie täglich in ihrer Stadt.

Die Ehrenamtlichen wurden von Hartmann und Kling besonders gewürdigt. In der Woche sind rund 450 Helfer im Einsatz, um die hungrigen Besucher zu versorgen.

Hartmann warf zudem einen Blick in die Zukunft: „Nun, im neunten Jahr, ist das zehnjährige Jubiläum schon am Horizont sichtbar.“ Oberbürgermeister Kling erwiderte schmunzelnd: „Feste planen und feiern kann ich.“

Was ist für die zehnte Vesperkirche geplant?

Für das Jubiläum seien die wichtigsten Zutaten bereits vorhanden – ein guter Ort, leckeres Essen – es fehle nur noch die Geburtstagstorte. Zudem würde er sich wünschen, dass beim nächsten Mal gemeinsam gesungen werde.

Die Finanzierung der Vesperkirche erfolgt durch Spenden und Rücklagen. „Das Budget liegt bei etwa 60 000 Euro“, erklärte Pfarrerin Lehmann. Ob die Kosten am Ende gedeckt werden, sei noch ungewiss, weshalb sich alle Beteiligten über weitere Spenden freuen.

Oberbürgermeister Spendet ebenfalls

Oberbürgermeister Kling beteiligt sich auf besondere Weise an der Spendenaktion: Er wird einen Tag lang bei der Fast-Food-Kette McDonald’s arbeiten. Die Einnahmen dieses Tages spendet er zu gleichen Teilen an die Ronald McDonald-Kinderstiftung und an die Vesperkirche.