Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnete im Mai die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung ILA. Im Hintergrund ein Airbus A350. Foto: dpa

Ob der Hiobsbotschaften von Airbus sind die Anleger beunruhigt: Erst verspätet sich die Erstauslieferung des neuen Großraumjets A350, dann ist von einem möglichen Ende für den weltgrößten Passagierjet A380 die Rede.

Paris - Die Aktien von Airbus stehen weiter unter massivem Druck, nachdem die Spitze des europäischen Flugzeugbauers selbst das Ende des weltgrößten Passagierflugzeugs A380 und die Kostenfrage ins Gespräch gebracht hatte. Am Donnerstag rutschten die Titel in Paris zunächst um weitere fast drei Prozent ab und waren damit Schlusslicht im Leitindex für die Eurozone, dem Eurostoxx 50.

Am Vortag hatten die Papiere fast 10 Prozent verloren, weil der europäische Flugzeugbauer gleich mehrfach enttäuschte. Zum einen erwischte eine Lieferverzögerung beim A350 die Anleger kalt, zum anderen werteten Analysten die Aussagen von Konzernchef Tom Enders zum Gewinn 2016 als schwach. Zudem erklärte Finanzchef Harald Wilhelm der Großraumflieger A380 stehe auf dem Prüfstand.

Am Donnerstag versuchte Airbus-Chef Fabrice Brégier die Lage zu beruhigen: Für die A380 werde man neue Kunden finden, weitere Verbesserungen seien in Planung und Airbus sei zuversichtlich, die erste A350 doch noch im Dezember auszuliefern. Qatar Airways sollte am Wochenende die erste A350 erhalten. Das Langstreckenflugzeug soll ein Kassenschlager für Airbus werden. Am Aktienmarkt fanden die Beschwichtigungsversuche des Managers zunächst wenig Gehör.