Gudrun Fahrner fühlt sich an ihrem neuen Arbeitsplatz im Schiltacher Rathaus wohl. Foto: Sum

"Dort arbeiten, wo andere Urlaub machen": Das ist Gudrun Fahrner seit 1. April vergönnt. Sie hat die Nachfolge von Achim Hofmann übernommen und ist in der Bauverwaltung tätig.

Schiltach - "Es war ein sehr herzliches Willkommen", sagt Fahrner nach den ersten vier Wochen an ihrer neuen Arbeitsstelle. Und auch zu ihrem Vorgänger Achim Hoffmann pflegt sie einen intensiven Kontakt. Er arbeitet sie – trotz seines Eintritts in den Ruhestand – noch gut ein, ist jederzeit für Fragen zu erreichen und steht Fahrner in der Anfangszeit mit Rat und Tat zur Seite. War er in der ersten Woche jeden Vormittag mit Fahrner im Rathaus, treffen sie sich inzwischen nur noch ein Mal die Woche. "Dort kann ich dann alle Fragen mitbringen, die sich angesammelt haben", ist Fahrner dankbar. Es sei einfach viel besser, Themen anhand eines konkreten Beispiels zu besprechen statt nur in der Theorie, schildert sie die Vorteile. Wegen ihrer "langen Kündigungsfrist von sechs Monaten" sei es nicht möglich gewesen, noch eine Zeit lang parallel im Schiltacher Rathaus zu arbeiten. Umso dankbarer ist Gudrun Fahrner über Hoffmanns Engagement und dass sie dadurch "von seinem riesigen Erfahrungsschatz" profitieren könne.

Vertretung im Standesamt

Nach und nach wird sich Fahrner, die in Sulgen wohnt, in weitere Bereiche einarbeiten. So übernimmt sie künftig die Vertretung von Beate Becht im Standesamt – und Trauungen wollen sich die Frauen künftig teilen. Sie sind für Fahrner kein Neuland. Etwas mehr als 17 Jahre war sie zuletzt bei der Stadt Schramberg angestellt, 15 davon im Standesamt. "Hunderte Trauungen hab ich da gemacht", blickt sie auf reichlich Erfahrung in diesem Bereich.

Diskussionen ums Sozialamt belasten

Die letzten 2,5 Jahre bei der Stadt Schramberg war sie im Sozialamt tätig – das zwischenzeitlich bekanntlich ans Landratsamt Rottweil zurückdelegiert wurde. Übrigens mit ein Grund, warum Gudrun Fahrner ihre Arbeitsstelle gewechselt hat. "Es gab schon länger Diskussionen ums Sozialamt. Bleibt es in Schramberg? Wandert es nach Rottweil zurück? Ganz oder in Teilen? Das war schon belastend", gibt sie zu. Auch deshalb habe sie sich nach einer neuen Stelle umgeschaut – und in Schiltach die passende gefunden. "Ich hatte außerdem Lust, noch mal etwas Neues zu lernen", schildert die 53-Jährige einen weiteren Beweggrund. Und: "Für mich schließt sich damit ein Kreis." Vor ihrer Anstellung in Schramberg habe sie eher in kleineren Verwaltungen gearbeitet, etliche Jahre davon als Hauptamtsleiterin in Villigendorf. "Das mochte ich immer gerne – es geht etwas familiärer zu und manche Dinge lassen sich eher mal auf dem kleinen Dienstweg klären", nennt sie die Vorteile.

Jeden Tag neue Menschen kennenlernen

Fahrner freut sich auf den Kontakt mit den Bürgern und darauf, ihnen bei Fragen rund ums Bauen, den Denkmalschutz oder den Friedhof helfen zu können. Jeden Tag lernt sie aktuell neue Menschen kennen – Bürger, Ansprechpartner bei anderen Behörden. "Ich freue mich auf die Vielfalt, die mich hier erwartet", erzählt sie. Und die wird weiter wachsen: Denn Gudrun Fahrner ist auch Stellvertreterin von Hauptamtsleiter Michael Grumbach. Welche Aufgaben dort genau auf sie zukommen, ist noch nicht final besprochen. "Ich arbeite mich jetzt erstmal in der Bauverwaltung richtig ein", schildert sie, was mit ihrem Kollegium abgesprochen ist.

Gudrun Fahrner fühlt sich wohl an ihrer neuen Arbeitsstelle. "Wie auch nicht? Schiltach gehört mit zu den schönsten Städten im Landkreis, wenn sie nicht gar die schönste ist", sagt sie mit einem Lächeln.