Mit der zweiten Bohrung wurde nun begonnen. Foto: Kleinau

Zusätzliches Gutachten durch Geologe. Gelände auf der Hutneck sehr felsig.

Schramberg-Sulgen - Im Zuge der abwassertechnischen Erschließung auf der Hutneck hatte sich bei der Spülbohrung das Bohrwasser in eine Quelle verflüchtigt und diese verunreinigt. Zusätzlich verzögern sich die Arbeiten nun deutlich.

Zwischenzeitlich bestand die Vermutung, dass das Wasser der Quelle nicht mehr seinen natürlichen Weg nehme und stattdessen die Bohrung hinunter laufe, denn der Wasserstand des Überlaufs der Quelle schien etwas zurückzugehen, informiert Meinrad Kopp, dem die Quelle gehört. Beim Durchbruch am unteren Ende der ersten Bohrung trat das Bohrwasser nicht mit dem erwarteten Druck aus. Das beweise unter anderem, dass das Wasser in die Quelle laufe, aber auch die weitere Austrittsstelle sowie eventuelle unterirdische Felsspalte, in die das Bohrwasser versiegt, könnten eine Ursache sein.

Als Absicherung für den Kristleshof hat Meinrad Kopp die Stadt aufgefordert, ihm schriftlich zu bestätigen, dass die Quellen wieder richtig verpresst werden, sodass kein Schmutz mehr in die Adern gelangt. Falls doch irgend etwas geschehen sollte – etwa, dass auf der Wiesenfläche oberhalb gedüngt wird und Gülle in die Quellen läuft – möchte er abgesichert sein, dass er nicht haftbar für den Schaden gemacht werden kann. Denn auch das Verpressen der Adern gestalte sich sehr schwierig. Die ausführende Firma müsse aufpassen, dass der Druck nicht zu groß wird und die Adern der Quellen mit verschlossen werden. Auch dies sei ein Arbeitsschritt, der zu Verzögerungen bei der Fertigstellung beiträgt, führt Kopp aus.

Gutachten durch Geologe

Aufgrund dieser ganzen Aufregung werde die Bohrung ein wenig umgeplant, als Vorsichtsmaßnahme. Hierfür war ein Geologe vor Ort, um das Gelände zu begutachten und gemeinsam mit der ausführenden Firma eine Entscheidung über das weitere Vorgehen zu treffen. Laut Geologe sei es möglich, eine zweite Bohrung zu setzen, doch auf die dritte – wie ursprünglich geplant – werde verzichtet.

So wurden nun vergangenen Freitag die Leerrohre für die Strom- und Glasfaserleitungen durch die erste Bohrung hoch gezogen. In die zweite Bohrung wird der Abwasserkanal gelegt. Auch dieses zusätzliche Gutachten trägt seinen Teil zur Verzögerung bei.

Weitere Verzögerungen

Erschwerend kommt hinzu, dass sich im Verlauf der ersten Bohrung herausstellte, dass das Gelände auf der Hutneck sehr felsig ist. Mehrfach verkeilt sich der Bohrer im Fels, ein mal ist das Bohrgestänge schon abgebrochen. Um weiter arbeiten zu können, musste dieses wieder aus der Bohrung herausgestoßen werden.

Statt der ursprünglich angesetzten vier Wochen – diese wären am Montag vorbei – werden nun eher sechs Wochen benötigt. Verbindlich sei das jedoch nicht, denn kürzlich wurde mit der zweiten Bohrung begonnen. Da diese größer ist und tiefer im Berg sitze, lasse sich noch nicht abschätzen, ob es zu weiteren Komplikationen komme und sich das Ende der Arbeiten weiter nach hinten verschiebe, informiert Kopp.

Bereits kurz nach Beginn der zweiten Bohrung bewahrheitete sich, was vorab befürchtet wurde: Erneut drang das Bohrwasser stark in die Quellen ein, die sich von der letzten Verschmutzung gut erholt hatten. Laut Geologe bahnte sich das Wasser den Weg durch einen Felsspalt, durch den die Bohrung verlief. Welches Ausmaß diese Verletzung nun mit sich bringe, ließe sich derzeit noch nicht beurteilen. Klar sei, dass es nun zwei Zugänge gebe, über die das Bohrwasser einfließe. Um Entwarnung geben zu können, sei es daher noch zu früh, so Kopp.