Bei der Vertreterversammlung der Volksbank Rottweil wird der bisherige stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Gebhard Weisser (Zweiter von rechts) geehrt. Die Vorstände Henry Rauner (rechts) und Gislinde Sachsenmaier sowie der Aufsichtsratsvositzende Christian Ruf (links) dankten ihm für seine Arbeit im Gremium. Den Dankesscheck spendet Weisser einem Verein. Foto: Lux

Zur Vertreterversammlung der Volksbank Rottweil eG im Kraftwerk kamen rund 200 Personen zusammen. 160 stimmberechtigte Vertreter waren anwesend und waren gefordert, ihr Mitbestimmungsrecht wahrzunehmen.

Rottweil - Nach der Begrüßung durch den Aufsichtsratsvorsitzenden Christian Ruf stand neben den üblichen Entlastungen und Beschlussfassungen, Aufsichtsratswahlen, eine Satzungsänderung und die Anpassung der Wahlordnung auf der Tagesordnung. Alle Beschlussfassungen, Entlastungen und Wahlen wurden offen und bis auf sehr wenige Enthaltungen einstimmig von den Vertretern abgestimmt.

Bank gut aufgestellt

Der festgestellte Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 der Volksbank Rottweil kann sich trotz Corona-Pandemie sehen lassen. Mit einer Bilanzsumme von 1,078 Milliarden Euro überschreitet die Bank die Milliarden-Grenze deutlich. Hintergrund für den Erfolg ist laut Mitteilung das erreichte Wachstum im Kundenkreditgeschäft und die Steigerung der Provisionserträge bei gleichzeitig verringerten Verwaltungsaufwendungen. Das gute Betriebsergebnis der Bank hilft bei der Stärkung des Eigenkapitals; ein wichtiger Faktor für die Zukunft. Rauner betont: "Trotz schwieriger Zeiten sind wir sehr gut aufgestellt." Davon profitieren auch die Mitglieder der Bank. So wurde bei der Versammlung eine Dividendenzahlung von 5,25 Prozent für die Jahre 2019 und 2020 festgelegt. "Insgesamt ist der vorgestellte Vorschlag in der heutigen Zeit eine sicherlich mehr als sehr gute Verzinsung. Wir sehen dies als Dank für die Treue und das hohe Vertrauen unserer Eigentümer zu Ihrer eigenen Bank", so Rauner.

Wahlen in den Aufsichtsrat

Wieder in den Aufsichtsrat der Volksbank Rottweil gewählt wurden Sonja Stern, Christian Ruf, Thomas Albrecht, Urban Bantle und Marc-Peter Kossendey. Nicht mehr zur Wiederwahl stand der bisherige stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Gebhard Weisser aufgrund des Erreichens der satzungsmäßigen Altersgrenze. Weisser war über 33 Jahre im Aufsichtsrat der Volksbank Rottweil tätig. Davon zwei Jahre in der 1990 fusionierten Raiffeisenbank Villingendorf. Seit 1997 war Gebhard Weisser stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender. Für seine langjährige Tätigkeit wurde er an diesem Abend durch Wirtschaftsprüfer René Heinrich vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband geehrt. Auch der Vorstand gratulierte zur Ehrung und bedankte sich für das langjährige Engagement und die ganz persönliche Fürsorge von Gebhard Weisser. Als Dankeschön spendet die Volksbank Rottweil 200 Euro an einen regionalen Verein, nach Wahl des ausscheidenden Aufsichtsrates. Weisser lässt die Spende dem Förderverein Sportanlage Villingendorf zukommen.

Zeichen auf Veränderung

Aber nicht nur mit einer neuen Satzung und Wahlordnung geht die Volksbank Rottweil den Weg der Veränderung. Die Herausforderungen der Zukunft sollen durch Bio-Banking und den Aufbau eines regionalen Ökosystems gemeistert werden. "Vor zwei Jahren haben wir als Volksbank Rottweil damit begonnen, uns im Rahmen unserer Vision ›Bio-Banking‹ strategisch neu auszurichten und haben einen umfangreichen Veränderungsprozess angestoßen. Mittlerweile ist aus der Vision ein eigenes Label geworden", berichtet Rauner. Mit Bio-Banking will die Bank einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Region leisten, Kunden und Mitglieder sind aufgerufen mitzumachen.

Nicht nur hier beschreitet die Volksbank neue Wege. Das Handelsblatt berichtete Anfang September, dass sich die Bank mit dem Aufbau einer digitalen und regionalen Plattform beschäftigt. Viel wurde noch nicht verraten, klar wird aber: Mit der Plattform will man den aktuellen Herausforderungen begegnen. Rauner erklärt: "Zum einen haben wir als Volksbank Rottweil den genossenschaftlichen Auftrag unsere Region sozial, ökologisch und ökonomisch zu fördern. Zum anderen hat sich unser Umfeld, in dem wir uns als Bank befinden, in vielen Dingen wie zum Beispiel in Bezug auf die Erwartungen unserer Kunden sowie auch im Bereich Digitalisierung zunehmend verändert und wird sich weiterentwickeln. Um beides in Verbindung zu bringen, wollen wir unser regionales Ökosystem im Internet abbilden." Der Name der Plattform soll MEIN-RW lauten.