Ex-Nationalspieler Michael Frontzeck soll den kriselnden Club in der 2. Liga wieder nach oben führen, er löst André Schubert als St.-Pauli-Coach ab.
Hamburg - Ex-Nationalspieler Michael Frontzeck soll den im Fußball-Unterhaus gestrauchelten FC St. Pauli wieder nach oben führen. Der schlecht wie noch nie in eine Zweitliga-Saison gestartete Traditionsclub einigte sich mit dem Vize-Europameister von 1992 auf ein Engagement bis zum 30. Juni 2014, teilten die Braun-Weißen am Mittwoch auf ihrer Homepage mit. „Für ihn spricht seine unglaubliche Erfahrung als Trainer und als Spieler“, sagte St. Paulis Sportchef Rachid Azzouzi über den 48 Jahre alten Ex-Profi, der nach der Absage von Marco Kurz als sein Wunschkandidat galt.
Allerdings wird Frontzeck, der sinnigerweise seinen bisher letzten Job bei Stammclub Borussia Mönchengladbach am 13. Februar 2011 nach einer Niederlage ausgerechnet auf St. Pauli einbüßte, erst am Montag die Nachfolge des beurlaubten André Schubert antreten. Am Freitag im Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin wird noch einmal das Trio Thomas Meggle, Timo Schultz und Mathias Hain verantwortlich sein.
„Ein sofortiger Beginn könnte die hohe Konzentration, die das Team in den letzten Trainingseinheiten an den Tag gelegt hat, berühren“, begründete Azzouzi den Dienstantritt mit Verzögerung beim in die Abstiegszone abgerutschten Club. Am Samstag soll der 436 Mal (37 Tore) in der Bundesliga eingesetzte Ex-Profi, der 1992 mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister wurde, in Hamburg vorgestellt werden.
Auf Frontzeck wartet viel Arbeit in Hamburg
„Wir wollen einen sauberen Einstieg am Montag, dann sind zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Punktspiel in Paderborn“, meinte Azzouzi. Denn zunächst habe das Spiel gegen den Tabellen-13. „oberste Priorität. Der Fokus muss absolut auf der Partie gegen Union Berlin liegen. Die Mannschaft soll sich nur darauf konzentrieren.“
Auf Frontzeck, der bisher für Alemannia Aachen, Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach als Coach tätig war, wartet in Hamburg viel Arbeit. Der ambitionierte, nach dem Verlust von Leistungsträgern wie Max Kruse (SC Freiburg), Carlos Zambrano (Eintracht Frankfurt) und anderen aber mitten im Umbruch in sportliche Schieflage geratene Kiez-Club war zuletzt völlig von der Rolle. Mit nur sechs Punkten aus acht Spielen und Rang 15 blieb St. Pauli, das binnen drei Jahren die Rückkehr in die 1. Liga anstrebt, weit hinter den Erwartungen zurück.
Das Ruder herumreißen soll der 19-malige Nationalspieler Frontzeck, der einst als linker Außenverteidiger für Furore gesorgt hat. Eine erste Kontaktaufnahme mit seinen künftigen Assistenten Meggle & Co. hat es bereits gegeben. „Michael hat wesentliche Eckpunkte der künftigen Zusammenarbeit besprochen“, berichtete Azzouzi, den der neue Mann zu überzeugen vermochte. Imponiert habe ihm „seine Akribie und seine Lust, wieder auf dem Trainingsplatz zu stehen und eine Mannschaft zu formen“, sagte Azzouzi dem Sender „Sky Sport News“.