Im Fall des 41-Jährigen, der seine 72-jährige Mutter im Februar schwer verletzt und ihr Haus in der Sulzer Montendre Straße in Brand gesteckt haben soll, gibt es nun Neuigkeiten.
Ein brennendes Wohnhaus, eine schwer verletzte Seniorin, die zu Nachbarn flüchtet und per Rettungshubschrauber in die Klinik geflogen wird, und eine intensive Fahndung nach dem Täter: Den Großeinsatz am 15. Februar in der Montendre-Straße dürften nicht nur die Beteiligten so schnell nicht vergessen. Der Tatverdächtige sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Jetzt sind die Ermittlungen abgeschlossen, und die Staatsanwaltschaft gibt auf Nachfrage Details zum weiteren Vorgehen bekannt.
„Der Angeschuldigte sitzt weiterhin in Untersuchungshaft“, teilt uns die Leitende Oberstaatsanwältin Sabine Mayländer auf Nachfrage mit.
Anklage erhoben
„Die Ermittlungen sind abgeschlossen, und im Juni wurde Anklage zur Schwurgerichtskammer erhoben wegen versuchtem Mord in Tateinheit mit versuchter Brandstiftung mit Todesfolge in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung“, so die Behördenchefin.
In den meisten Fällen startet ein solcher Prozess spätestens sechs Monate nach der Tat – in diesem Fall Mitte August, wie Staatsanwalt Frank Grundke uns im März erklärt hatte. Denn: Nach diesem Zeitraum müsste das Oberlandesgericht erstmals eine Haftprüfung vornehmen.
Darauf angesprochen, erklärt Sabine Mayländer, der Sechs-Monats-Haftprüfungstermin habe sich in den September verschoben, da die Untersuchungshaft durch Vollstreckung einer Ersatzfreiheitsstrafe in Folge einer nicht bezahlten Geldstrafe unterbrochen worden sei.
Prozess beginnt am 14. November
Der Termin zur Hauptverhandlung am Landgericht sei nun auf Mitte November bestimmt worden. Darin wird auch Thema sein, ob und inwieweit die Tat bleibende Schäden bei der Seniorin hinterlassen hat.
Auf Nachfrage beim Landgericht erfahren wir Genaueres. Das Verfahren soll am 14. November beginnen. Bislang sind laut der Pressesprecherin des Landgerichts fünf Verhandlungstag vorgesehen, der letzte davon ist vorläufig auf den 28. November terminiert.
Mehrjährige Haftstrafe droht
Sollte sich der Tatverdacht bestätigen, droht dem Mann eine mehrjährige Freiheitsstrafe. Ausschlaggebende Faktoren zur Strafbemessung sind unter anderem die Schwere der Tat, Vorstrafen, Tatmotivation und mehr. Bei verminderter oder aufgehobener Schuldfähigkeit, etwa durch psychische Beeinträchtigungen, sieht das Gesetz im Wege des Maßregelvollzugs auch eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus vor.
Eine Sulzerin hatten nach der Tat eine Spendenaktion auf gofundme.com gestartet, um der Seniorin den Weg zurück in ein normales Leben zu erleichtern. Rund 16 000 Euro sind bereits zusammengekommen.