Verständlich Foto: Melanie Geitlinger

Kleine Abfrage zum Start: Was bedeuten die Worte »Slay«, »Gommemode« und »Siuuuu«? Keine Ahnung? Dann sind Sie mutmaßlich jenseits des Teenager-Alters. Die drei Begriffe gehören nämlich zu den finalen zehn Vorschlägen für das Jugendwort des Jahres. Die Wahl, die noch bis zum 25. Oktober läuft, hat mich auf eine Idee gebracht – eine sehr lokale.

Aber zunächst die Auflösung: »Slay« soll ausdrücken, dass jemand selbstbewusst aussieht, oder Spektakuläres vollbracht hat. »Gommemode« ist unendlich stark, unbesiegbar. Und der Ausruf »Siuuuu« ist die Adaption des Cristiano-Ronaldo-Torschreis, die benutzt wird, wenn etwas richtig Gutes passiert.

Ich muss zugeben – so richtig überzeugt bin ich von der Wahl, die der Langenscheidt-Verlag seit 2008 veranstaltet, nicht. Nicht, dass ich den jungen Leuten keine eigenen Begriffe gönne, im Gegenteil, ich freue mich über kreative Nachwuchs-Wortakrobaten. Nur habe ich noch keinen Jugendlichen je so sprechen hören. Eine Phantom-Wahl sozusagen.

Ganz anders – und das ist nun meine Idee – wäre die Kür des Mundart-Worts des Jahres. Denn Lohrer, Schutterdäler, Friesener, Odner und Äddama Ditsch, das sind lebendige Sprachen, die gestern, heute und hoffentlich noch in vielen, vielen Jahren in unseren Städten und Dörfern klingen. Angesichts der Schönheit unseres Dialekts ist die Zahl derer, die sie bewusst hochhalten und würdigen, mir persönlich deutlich zu klein.

Fangen wir doch schon mal an zu sammeln: Schicken Sie mir Ihren Mundart-Favoriten zu, ganz einfach per E-Mail an felix.bender@lahrer-zeitung.de oder per Post an die Lahrer Zeitung, Kreuzstraße 9 in 77933 Lahr. Als kleine Anregung hier drei Dialekt-Begriffe, die bei mir ganz hoch im Kurs stehen – Lumbeseggel, wunderfitzig und: Adje!