Die Gemeindewasserversorgung in Schenkenzell weist für 2024 einen minimalen Verlust von 227 Euro aus. Die Wassergebühren sollen angehoben werden.
Im Jahre 2022 sah die Gewinn- und Verlustrechnung der kommunalen Wasserversorgung noch ganz anders aus: Da wurde gemäß der Vorlage der Steuerberatungskanzlei Steukom ein Überschuss in Höhe von 49 400 Euro erzielt.
In 2023 gab es noch einen Gewinn von 3565 Euro, und 2024 rutschte das Ergebnis mit 227 Euro leicht ins Minus. Aus dem Trinkwasserverkauf nahm die Gemeinde 209000 Euro ein.
Die verkaufte Wassermenge von 71 500 Kubikmetern lag gegenüber 2023 um 1580 Kubikmeter niedriger als 2023.
Sinkende Einwohnerzahl als Grund
In der Sitzung des Gemeinderats begründete Bürgermeister Bernd Heinzelmann diesen Rückgang hauptursächlich mit der sinkenden Einwohnerzahl in der Gemeinde. Gestiegen seien die betrieblichen Erträge, von 5000 Euro in 2023 auf 21 100 Euro in 2024.
Demgegenüber seien die Aufwendungen für bezogene Leistungen wie Unterhaltung der Anlagen, Reparaturen und Wasseruntersuchung von 34 600 Euro auf 50 680 Euro und sonstige betriebliche Aufwendungen von 117 000 Euro auf 123 400 Euro gestiegen.
Höhere Verluste in Aussicht
„Der Jahresabschluss 2024 weist zwar nur eine leichte Unterdeckung aus. Es zeichnet sich aber bereits jetzt ab, dass die Verluste in den kommenden Jahren höher ausfallen werden“, warnte der Bürgermeister vor.
Zum einem sei in Folge einer niedrigeren Belegung der Flüchtlingsunterkunft „Sonne“ mit weniger zu verkaufendem Wasser zu rechnen, wodurch die Einnahmen zurückgingen. Zum anderen stünde in den kommenden Jahren eine umfassende Sanierung des Hochbehälters Wittichen an, die geschätzt mindestens 100 000 Euro koste.
Gebühr steigt um 20 Cent
Um einen sprunghaften Anstieg der Wassergebühren künftig zu vermeiden, schlage die Verwaltung zum 1. Januar 2026 eine moderate Anpassung um 0,20 Euro je Kubikmeter vor, so Heinzelmann. Zuletzt seien die Wasserverbrauchsgebühren im Januar 2020 auf 2,50 Euro je Kubikmeter angepasst worden.
Die Neukalkulation für 2026 würde durch die Abnahme von 20 Personen in der Sonne bei gleichbleibenden Kostensätzen circa 15 000 Euro weniger Einnahmen bringen, wodurch eine Kostenunterdeckung von 0,50 Euro je Kubikmeter entstünde. Durch die Erhöhung auf 2,70 Euro je Kubikmeter könne zumindest der potenzielle Fehlbetrag reduziert werden, erläuterte der Bürgermeister.
2027 die nächste Anpassung
Rat Michael Rempp befürchtete, wenn jetzt schon eine Unterdeckung ohne Berücksichtigung der geschätzten Sanierungskosten von 100 000 Euro von 0,50 Euro entstehe, werde das ja noch deutlich mehr. „Das wird so sein, und 2027 werden wir gleich die nächste Anpassung vornehmen müssen“, räumte der Rathauschef ein.
Felix Hauer wollte wissen, ob die Erschließung einer neuen Quelle in Kaltbrunn im aktuellen Haushaltsplan vorgesehen sei. Nach Auskunft des Bürgermeisters ist dies für 2026 eingeplant.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Wassergebühren zum 1. Januar 2026 auf 2,70 Euro je Kubikmeter zu erhöhen und die Satzung zum gleichen Termin entsprechend zu ändern.