Zahlreiche Besucher kommen am Sonntag zur Einweihung der Seniorenresidenz im Aichhalder "Gäßle". Foto: Herzog

Nachdem in die Seniorenresidenz im "Gäßle" schon seit Monaten Leben eingekehrt ist, wurde sie am Sonntag nun auch offiziell feierlich eingeweiht.

Aichhalden - Zu der Veranstaltung hatte der Betreiber Menetatis eingeladen. Geschäftsführer Matthias Neumayer sagte, die Gesellschaft der Menetatis wachse und entwickle sich mit neuen Ideen von jungen Mitarbeitern, die leider nicht alle Politiker verstünden. Seine Kollegin Sandra Leps versicherte, die Mitarbeiter investierten ihr Herzblut, damit es den Bewohnern gut gehe und sie ein zweites Zuhause fänden. Regelmäßig komme die Geschäftsführung in die Einrichtung und frage die Bewohner, was besser gemacht werden könne. "Wir wollten in das Herz der Gemeinde kommen und wurden mit offenen Armen empfangen", bedankte sich Leps bei Bürgermeister Michael Lehrer.

Lehrer zufolge seien viele von einem Seniorenwohnheim überzeugte Bürger auch skeptisch gewesen, ob eine solche Einrichtung in Aichhalden jemals verwirklicht werden könne. Spätestens als die Bagger anrollten, sei allen klar gewesen: "Den Quantensprung in der Betreuung von pflegebedürftigen und älteren Menschen wird es bald geben. Das Pflegeheim ist deshalb ein Segen für die Gemeinde", bekräftigte der Bürgermeister. Hochbetagte Menschen müssten nicht mehr ihre gewohnte Umgebung verlassen, wenn sie Pflege bräuchten. Auch mit der Tagespflege werde ein Angebot unterbreitet, das pflegende Angehörige entlaste. Der Generationenvertrag funktioniere schon lange nicht mehr. Die Gesellschaft sei globaler geworden und wenn in einen Haus mehrere Generationen wohnten, stelle dies die Ausnahme dar. Ein Haus nicht nur isoliert zu führen, sondern auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sei ein hoher Anspruch.

"Sportlicher Werdegang"

"Die Umsetzung habe ich nicht so schnell erwartet. Jetzt schon treffen sich hier Jahrgänger und im Bistro essen die Kinder von der Schulbetreuung. Wenn jetzt noch die Physiopraxis in Betrieb geht, wird die Einrichtung mitten im Ort und mitten in der Gesellschaft Realität", hob Lehrer hervor. Dass sich die Menetatis von der Konkurrenz abhebe, zeige die Nominierung durch die "Altenheim Expo" zum Betreiber des Jahres, wofür bundesweit nur drei Unternehmen ausgewählt worden seien.

Als Geschenk der Gemeinde brachte der Bürgermeister einen Apfelbaum mit. Er solle symbolisieren, dass in diesem Haus die Menschen schnell Wurzeln schlagen, Zuversicht verbreitet werde und Früchte trage. "Die meisten Bewohner hier sind ebenfalls im Herbst ihres Lebens angekommen", sagte Lehrer bei der Überreichung.

Planer Carsten Herges von Haid Architekten erinnerte an erste der Gemeinde vorgestellten Skizzen im September 2018. Nach nur eineinhalbjähriger Bauzeit und trotz Corona werde eine mit Liebe geführte Einrichtung eröffnet. Für diesen "sportlichen Werdegang" sei allen Beteiligten herzlich zu danken, betonte der Planer. Grußworte überbrachte auch Heimleiter Ralf Schuh und lud nach dem gesprochenen Segen und der förmlichen Weihe durch Pastoralreferent Kunibert Frank zur Besichtigung der Räumlichkeiten ein.

Zwischen den Wortbeiträgen sorgten Musikensembles wie der Bläser-Chor "Fetscher Boys", Villinger Alphornbläser, das Violinen-Duo Augstein sowie die Gesangssolisten Nadja Houben und Christian Bruns, der zudem durchs Programm führte, für Unterhaltung.