Manche kuriose Gestalt – so dieser Herr mit Preußen-Flagge und farblich passendem Ganzkörperanzug – war am Donnerstag an der Burg Hohenzollern. Die Polizei ermittelt nun gegen einen "Reichsbürger", der zu der nicht genehmigten Versammlung aufgerufen haben soll. Foto: Frey

Nach der Zusammenkunft von rund 100 Personen am Donnerstag an der Burg Hohenzollern ermittelt die Polizei gegen den mutmaßlich Verantwortlichen. Der Vorwurf: Durchführung einer nicht angemeldeten Versammlung.

Bisingen - Wie berichtet, hatten sich am Donnerstag, dem Geburtstag von Georg Friedrich Prinz von Preußen, zahlreiche Menschen aus ganz Deutschland zur Hohenzollern-Burg aufgemacht. Erklärtermaßen wollten sie mit dem Oberhaupt des Hauses Hohenzollern sowie Ururenkel Wilhelms II., des letzten deutschen Kaisers und Königs von Preußen, dort dessen 45. Geburtstag feiern und dem Haus Hohenzollern ihre Sympathie bekunden.

Die Polizei ordnete zahlreiche Teilnehmer der sogenannten Reichsbürger-Szene zu; diese bestreiten die Existenz der Bundesrepublik Deutschland als legitimer und souveräner Staat, lehnen deren Rechtsordnung ab und meinen, dass das Deutsche Reich weiterhin fortbestehe, je nach Sichtweise in den Grenzen des Deutschen Kaiserreichs oder in denen von 1937.

Mutmaßlicher Initiator war auch beim "Sturm auf Reichstag" dabei

Tatsächlich soll nach Informationen unserer Zeitung ein Vertreter dieser Szene für den Aufmarsch verantwortlich sein: Er soll über Online-Kanäle dafür geworben haben, sich am 10. Juni, dem Geburtstag des Prinzen, zur Burg Hohenzollern zu begeben. Der Mann ist als "Reichsbürger" bundesweit bekannt: Er soll unter anderem beim "Sturm auf den Reichstag" in Berlin im vergangenen Sommer sowie bei mehreren großen "Querdenker"-Kundgebungen in ganz Deutschland dabei gewesen sein.