Das Projekt eines Windparks auf dem Rappeneck schreitet voran. Die Städte Vöhrenbach und Furtwangen sowie der Energieversorger Badenovia und die Siventis GmbH wollen die Bürger nun in der Festhalle mit Details informieren.
Auf dem Weg zur Energie- und Wärmewende spielt der Ausbau der regionalen Windkraft für den Energiedienstleister Badenova und die Siventis aus Vöhrenbach eine zentrale Rolle. Ein weiterer Baustein auf diesem Weg: Der neue Windpark Rappeneck. Auch die beiden Städte Vöhrenbach und Furtwangen im Schwarzwald unterstützen das Windparkprojekt auf ihrer Gemarkung.
Um die Einwohner über die Nutzung von Windkraft sowie die Eckdaten des Vorhabens zu informieren, laden die zwei Kommunen sowie Badenova und Siventis Interessierte zu einer Infoveranstaltung ein, die am Montag, 24. März, ab 19 Uhr in der Festhalle Vöhrenbach stattfindet.
Die Veranstaltung wird auch live im Internet übertragen, wie die Badenova AG unserer Redaktion mitteilte.
Idee vor zehn Jahren entstanden
Die ersten Ideen für Windenergieanlagen am Rappeneck wurden bereits vor über zehn Jahren von elf Bürgern aus dem oberen Bregtal entwickelt. Mit dem erklärten Ziel, einen lokalen Beitrag zur Energiewende zu leisten, gründeten diese unter anderem das Unternehmen Siventis mit Sitz in Vöhrenbach, das sich seitdem mit dem Ausbau der Windkraft in ihrer Region beschäftigt.
Beide Städte unterstützen das Projekt
Einen wichtigen Augenmerk legte Siventis nach eigenen Angaben dabei von Anfang an auf die regionale Wertschöpfung. „Dies zeigt sich auch bei der Auswahl der strategischen Partner, so dass wir wie beim Windparkvorhaben Linach auch beim Rappeneck auf den Energiedienstleister Badenova als Projektentwickler setzen“, so Benjamin Kienzler, Geschäftsführer der Siventis. Hierfür hatte das Unternehmen schon vor einigen Jahren die Grundstückseigentümer auf dem Höhenrücken für das Vorhaben gewinnen können und das Projekt seitdem vorangetrieben.
Die beiden Städte Vöhrenbach und Furtwangen unterstützen das Windparkvorhaben Rappeneck auf den Gemarkungen zwischen beiden Kommunen. Vöhrenbachs Bürgermeister Heiko Wehrle blickt positiv auf das Projekt. So wird er in der Pressemitteilung der Badenovia mit den Worten zitiert: „Die Verwaltung und der Gemeinderat von Vöhrenbach haben der vom Regionalverband vorgelegten Regionalplanung mit Flächen in Vöhrenbach und Furtwangen zugestimmt. Wir freuen uns, wenn dieses von Menschen aus der Region für die Region initiierte Projekt unser ortsansässiges Gewerbe mit verlässlichen Grünstrom aus der Region versorgen kann.“
Regenativer Strom für 50 000 Menschen
Furtwangens Bürgermeister Josef Herdner ergänzt: „Auch der Gemeinderat der Stadt Furtwangen hat der Fortschreibung des Regionalplans und damit der Ausweisung einer Fläche im Gebiet Rappeneck zugestimmt. Damit entsteht auch Planungssicherheit für die möglichen Investoren und Betreiber.“ Und Sebastian Schüßler, verantwortlich für die Projektentwicklung bei Badenovas Tochter „BadenovaWärmeplus“, fügt hinzu: „Wir sind glücklich darüber, dass der Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg das Potenzial bestätigt, welches elf motivierte Bürger aus Vöhrenbach und Furtwangen und wir schon vor Jahren gesehen haben. Die Anlagen auf dem Rappeneck werden zusammen mit unseren Anlagen auf der Linacher Höhe einen enormen Beitrag für Klimaschutz und unsere Wirtschaft leisten.“
Versammlung wird im Internet live übertragen
In einer gemeinsamen Abendveranstaltung wollen die Projektbeteiligten und die zwei Kommunen die Einwohner in der Region nun über das Projekt informieren. Benjamin Kienzler betont, dass „alle Bürger aus Vöhrenbach und Furtwangen herzlich eingeladen sind, unser Vorhaben kennenzulernen und sich aus erster Hand von den Initiatoren und Umsetzenden mit den gewünschten Informationen zu versorgen.“
Einlass zu der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr. Der Link für die Online-Übertragung lautet: stadtvoehrenbach-zoi.my.webex.com
Windpark Rappeneck
Die vorläufigen Eckpunkte
des Windparks Rappeneck nennen die Investoren. An der Gemeindegrenze zwischen Furtwangen und Vöhrenbach sollen fünf Anlagen errichtet werden. Mindestens 35 Megawatt Nennleistung sollen die Anlagen in Summe bieten, das entspricht an diesem sehr windhöffigen Standort rund 70 Millionen Kilowattstunden grünem Strom (netto) pro Jahr. Somit könnte der Windpark bilanziell rund 50 000 Personen dauerhaft mit regional produziertem, erneuerbarem Strom versorgen. Das ist der vierfache Strombedarf der Städte Furtwangen und Vöhrenbach zusammen. Mit der neuen Generation an Windenergieanlagen mit Nabenhöhen um 175 Meter, einem Rotordurchmesser um 180 Meter sowie einer Gesamthöhe um 260 Metern könnten damit rund 30 000 Tonnen CO2 eingespart werden, wie Siventis errechnet hat. Das Rappeneck ist in der Entwurfskulisse des Regionalverbandes Schwarzwald-Baar-Heuberg als Windvorrangfläche vorgesehen, weil es entsprechend geeignet ist. Vier Standorte liegen auf privaten Eigentumsflächen, ein Standort ist auf einer kommunalen Fläche der Stadt Vöhrenbach vorgesehen.