Besonderer Moment: OB Jürgen Großmann (vorne, Mitte) unter schreibt den Kooperationsvertrag mit Vertretern der Deutschen GigaNetz GmbH: links vorne: Michael Vollmer, rechts vorn: Holger Pröhl, hinten: Roman Baranowski, Bauamtsleiter Nagold Rafael Baier, Matthias Klassen und Baris Bayram Bilgic Foto: Jansen

Der flächendeckende Breitbandausbau in Nagold und Iselshausen hat einen weiteren Schritt gemacht. Die Stadt Nagold hat mit der Firma Deutsche GigaNetz einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Firma macht sich nun an die Vermarktung der Anschlüsse und erklärt, wie Anwohner und Eigentümer einen Glasfaseranschluss bekommen können.

Schnelles Internet ist in aller Munde – nun soll der Glasfaseranschluss auch in der Nagolder Kernstadt und in Iselshausen kommen. Dafür hat die Stadt Nagold einen Kooperationsvertrag mit der Firma Deutsche GigaNetz GmbH (DGN) unterzeichnet.

 

Damit diese das Gebiet ausbauen kann, müssen mindestens 35 Prozent aller Wohneinheiten einen Vertrag mit ihr abgeschlossen haben. Das bedeutet für die Bewohner: Für zwei Jahre haben sie ihren Internetanschluss bei der GigaNetz, erst danach wird das Netz auch für andere Anbieter freigegeben.

Im Gegenzug bekommen sie kostenlos einen Glasfaseranschluss bis in die Wohnung gelegt. Rufnummern könnten übernommen werden, betont Projektleiter Matthias Klassen. Die Firma übernehme auch die Kündigung beim alten Anbieter. Außerdem würden Doppelkosten aus zwei Verträgen bis zu einem Jahr ausgeschlossen. Abschließen kann man den Vertrag nach Start der Vermarktungsphase online.

Komplettes Haus wird ans Netz angeschlossen

Wohnen in einem Haus mehrere Parteien, wird das komplette Haus ausgebaut, selbst, wenn nur ein Bewohner einen Vertrag mit der GigaNetz hat. „Nur einmal Dreck, sagt der Schwabe“, erklärt Michael Vollmer, zuständig für die Wohnungswirtschaft bei der DGN.

„Die Chance kommt jetzt“, betont Oberbürgermeister Jürgen Großmann und appelliert daran, das Angebot zu nutzen. „Sonst kann ich keine Prognose abgeben, wann Breitband in die Innenstadt kommt.“ Die DGN begründet betriebswirtschaftlich: Wenn sie scheitert, sei das ein Signal an andere Firmen, dass sich der Markt Nagold eher nicht lohnt.

Außerdem: „Glasfaser hat auch etwas mit Wertigkeit der Gebäude zu tun“, sagt der Oberbürgermeister. Ums Geld geht es auch, wenn diese erste Chance nicht genutzt wird. Ein späterer Anschluss ist nämlich nicht mehr kostenlos. Etwa 2000 Euro kostet dieser, schätzt Holger Pröhl, Verkaufsleiter bei der Firma.

Mit der Vermarktung möchte die Deutsche GigaNetz im Sommer beginnen, ein genaues Datum steht noch aus. Gibt es genügend Verträge, geht es in die Planungsphase, erst dann rollen die Bagger an. In den Wohnungen selbst gibt es auch Arbeit: Dort muss eine entsprechende Internetdose angeschlossen werden, erläutert Michael Vollmer.

Projektleiter Klassen möchte gern mit den Vereinen zusammenarbeiten. Diese können mit der Firma einen Vertrag abschließen und jedes Vereinsmitglied, dass dann selbst einen Vertrag abschließt, kann mit einem Code „seinen“ Verein mit 25 Euro unterstützen.

Nach einer etwas holprigen Vermarktung in Calw möchte die Firma in Nagold anders vorgehen: Dort wird es drei Vermarktungsgebiete geben, die nacheinander die entsprechende Quote erreichen sollen. Für die Vermarktung ist geplant, direkt mit den potenziellen Kunden ins Gespräch zu kommen, also quasi an der Haustür. Die zuständigen Mitarbeiter, die in einem Gebiet die Vermarktung übernehmen, sollen den Kunden auch namentlich bekannt sein.

Bei entsprechenden Immobilien würden die Hausverwaltungen angesprochen, das Thema könne dann in einer Eigentümerversammlung besprochen werden. Zudem soll es noch einen Infoabend zum Thema geben. Auch die Stadt möchte auf ihrer Website für das Thema werben.