Lkw-Maut und Lkw-Steuer sollen sämtliche Kosten für Neubau und Unterhalt der Verkehrsinfrastruktur decken, weil Lkw am meisten von Straßen profitieren, findet der ACE. Foto: dapd

Verkehrswege verfallen zunehmend - ACE fordert, Güterverkehr stärker an Kosten zu beteiligen.  

Stuttgart - Angesichts des zunehmenden Verfalls der Verkehrswege fordert der Auto Club Europa (ACE), den Güterverkehr stärker an den Kosten zu beteiligen. „Es ist eine urstaatliche Aufgabe, Verkehrsinfrastruktur bereitzustellen. Das Lkw-Gewerbe profitiert am meisten davon. Deshalb müssten Lkw-Maut und Lkw-Steuer sämtliche Kosten für Neubau und Unterhalt decken“, sagte ACE-Präsident Wolfgang Rose den „Stuttgarter Nachrichten“. Im Gegenzug müssten private Autofahrer entlastet werden, sagte Rose dem Blatt und betonte: „Ein 40-Tonner belastet eine Straße so sehr wie 160.000 Pkw, ein 7,5 Tonner entspricht 50.000 Autos.“ Insofern sei es nur logisch, auch die Kosten entsprechend zu verteilen.

Ab 1. August wird die Lkw-Maut auf weiteren 1100 Kilometern Bundesstraße fällig

Rose kritisiert in diesem Zusammenhang, dass das meiste Geld noch immer den Autobahnen zu Gute kommt und nicht den kommunalen Straßen. „Dabei hätten die es am nötigsten.“ Einen konkreten Vorschlag für eine Erhöhung der Maut-Tarife machte der Club-Präsident nicht. Für die Bundesregierung sieht er jedoch „keine Rechtfertigung, jetzt noch den Schongang einzulegen. Das Belastungsmoratorium muss vorbei sein.“

Derzeit zahlen Lkw je nach Zahl der Achsen und der Schadstoffklasse durchschnittlich 17 Cent pro Kilometer auf Autobahnen und Bundesstraßen. Ab 1. August wird die Lkw-Maut auf weiteren 1100 Kilometern Bundesstraße fällig. Für Rose ist das jedoch nur „ein Tropfen auf den heißen Asphalt“. Ursprünglich war an 2000 Kilometer zusätzlicher Mautstrecke gedacht worden, aus technischen Gründen kann Betreiber Toll Collect dies aber nicht leisten.