Die herkömmliche Scheibenwischerwarnung hat in Oberndorf ausgedient. (Archivbild) Foto: Schobel

Scheibenwischerwarnung ist passé. Bis 6000 Verkehrsverstöße im Jahr in Oberndorf. 

Oberndorf - In Oberndorf hat die Scheibenwischerverwarnung nun ausgedient. Die analoge Methode wird ab 2021 digitalisiert, teilt die Stadtverwaltung mit.

An der Digitalisierung vieler Arbeitsbereiche komme auch Oberndorf nicht vorbei, erklärt Manuela Schumann, Amtsleiterin Organisation. 2020 habe man bereits den ersten Schritt gemacht, indem man die Online-Bestellung der Eintrittskarten für das Freibad ermöglichte. Das "digitale Knöllchen" sei nun der nächste Schritt, dem noch viele weitere folgen würden.

Bis 6000 Verkehrsverstöße jährlich

4500 bis 6000 Verkehrsverstöße, die ein Verwarnungsgeld nach sich ziehen, würden in Oberndorf jährlich geahndet, weiß Jens Hartmann vom Ordnungsamt.

Lesen Sie auch: Entrüstung über Knöllchen für Pflegedienst

In Zukunft werden die Betroffenen nach einem Verkehrsverstoß an ihrem Fahrzeug eine Verwarnung in Form einer Postkarte finden. Diese ist mit einem QR-Code und einem Internet-Link versehen. Damit ist es möglich, sich auf einer Webseite innerhalb einer Frist von sieben Tagen über die Details der Ordnungswidrigkeit zu informieren. So hat der Betroffene auch die Möglichkeit, diese sofort durch Zahlung des Verwarnungsgeldes zu erledigen.

Die Webseite kann durch Eingabe der auf dem Knöllchen angegebenen Internetadresse sowie der Kennung und des Autokennzeichens aufgerufen werden. Alternativ gelangt man auch durch das Einscannen des QR-Codes mit dem Smartphone und der Eingabe des Autokennzeichens zur Webseite.

Kosten werden eingespart

Die Bezahlung sei bürgerfreundlich, betont Andreas Flohr von der IT-Abteilung. So könne zwischen den Bezahlformen PayPal, paydirekt, Giropay oder der Kreditkarte ausgewählt werden. Die erforderlichen Daten werden automatisch übernommen, Ein Klick genügt, und die Angaben werden in der Landessprache des Betroffenen übermittelt, so dass auch nicht deutsch sprechende Verkehrsteilnehmer verstehen, was ihnen vorgeworfen wird.

Lesen Sie auch: 930.000 Euro Einnahmen aus Knöllchen geplant

Neben dem Online-Knöllchen beinhaltet das neue System auch die Online-Anhörung. So kann der Betroffene Tatbestände und Fotos einsehen und die Angaben zum Vorgang auch elektronisch mitteilen. Die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes werden dadurch entlastet. Druckerkosten werden ebenso eingespart wie Papier- und Portokosten. Zudem bleibt der Datenschutz gewahrt. Aufgrund des fehlenden Kfz-Kennzeichens berge das Online-Knöllchen kein Risiko für den Betroffenen. Durch die individuellen Zugangsdaten für das Portal werde eine eindeutige Identifizierung und somit viel Sicherheit gewährleistet.