Ein Polizist steht mit einem Anhaltestab am Straßenrand. Das Polizeipräsidium Reutlingen veröffentlichte nun die Verkehrsunfallbilanz aus dem vergangenen Jahr. Foto: imago images/vmd-images/Simon Adomat via www.imago-images.de

Die Verkehrsunfallbilanz des Polizeipräsidiums Reutlingen für das Jahr 2024 zeigt die aktuellen Zahlen. Während die Situation auf dem Schulweg besonders erfreulich ist, sind die Unfälle, bei der Rentner involviert waren auf einem Rekordhoch.

Das Polizeipräsidium Reutlingen veröffentlichte in einer Mitteilung die Verkehrsunfallbilanz des vergangenen Jahres für die Kreise Esslingen, Tübingen, Reutlingen und den Zollernalbkreis. Dabei fallen einige Bereiche auf.

 

Zahl der Verkehrsunfälle leicht gestiegen Die Zahl der Verkehrsunfälle ist im Jahr 2024 leicht um 1,9 Prozent auf 33 967 gestiegen. Diese Zahl beinhaltet Sachschadensunfälle und Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen.

40 Menschen verlieren im Verkehr ihr Leben

Deutlich mehr Verkehrstote Die Zahl der Verkehrstoten ist nach 2023 (32 Todesopfer) noch einmal angestiegen. Im vergangenen Jahr verloren bei 36 Unfällen 40 Menschen ihr Leben, so das Polizeipräsidium Reutlingen.

Ein Viertel der Unfälle mit schwerwiegenden Folgen gehen auf erhöhte Geschwindigkeit zurück. In neun der tödlichen Unfällen spielte dies eine Rolle. Die Anzahl der Verkehrstoten im Kreis Tübingen ist von fünf auf sieben gestiegen.

Weniger Schwerverletzte Bei den Schwerverletzten ist ein weiterer Rückgang um minus 5,4 Prozent, und damit der zweitniedrigsten Wert seit über zehn Jahren, zu verzeichnen. Beträchtlich fallen die Rückgänge im Kreis Esslingen (minus 16,1 Prozent) und im Kreis Tübingen (minus 7,1 Prozent) aus. Die Zahl der Leichtverletzten blieb mit 3500 annähernd auf dem Vorjahresniveau.

80 Prozent der Drogen sind Cannabis

Unfälle unter Drogeneinfluss gestiegen Nach dem Rückgang der alkoholbedingten Unfälle im Jahr 2023 sind diese 2024 wieder um 4,8 Prozent gestiegen. Ein erheblicher Anstieg um 52,2 Prozent auf 102 ist bei den unter Drogeneinfluss verursachten Unfällen zu verzeichnen. 715 von rund 890 Fällen – und damit 80 Prozent – standen unter dem Einfluss von Cannabis.

Erhöhte Geschwindigkeit weiterhin ein Problem Die Polizei registrierte 2024 rund 62 170 Verstöße. Außerdem deckten die Beamten 9860 Verstöße durch Gurtkontrollen – davon 1000 bei Kindern und 11 000 Handyverstöße auf.

Unfälle mit Zweiradfahrern steigen

Motorisierte Zweiradunfälle stiegen leicht an Die Zahl der motorisierten Zweiradunfälle stieg um 1,8 Prozent auf 683. Damit liegt der Wert auf einem Höchststand im Fünfjahresvergleich.

Pedelec- und E-Scooter-Unfälle steigen weiter an Verkehrsunfälle mit Fahrradfahrern sanken im vergangen Jahr auf 1318. Davon waren fast die Hälfte der Schwerverletzten Pedelec-Fahrer. „Die wachsende Beliebtheit der Pedelecs schlägt sich bereits seit vielen Jahren mit linearen Steigerungen in der Unfallbilanz nieder“, so die Polizei. Die Unfälle stiegen 2024 um 9,1 Prozent. Auch bei E-Scootern steigen die Unfälle. Die Zahl habe sich seit der Aufzeichnung mehr als versechsfacht.

Kinder, junge Erwachsene und Senioren im Blick

Kinder- und Fußgängerunfälle gehen zurück Die Fußgänger- und Kinderunfälle ( bis 13 Jahre) gingen je um fünf zurück. Auf dem Schulweg (Schüler von sechs bis 17 Jahre) reduzierte sich die Zahl um elf. Auf dem Schulweg waren 2024 zum zehnten Mal in Folge keine Todesopfer zu beklagen.

Unfälle mit jungen Erwachsenen und Senioren: Die Beteiligung „junger Erwachsener“ (18 bis 24 Jahre) an Unfällen weist einen Rückgang um 6,6 Prozent auf. In rund 53 Prozent setzten jeweils junge Erwachsene die Ursache.

Unfälle mit Senioren ab 65 Jahren überstiegen zum ersten Mal die 3000er-Marke mit 3017 Fällen. Das ist ein Anstieg um 2,9 Prozent. In rund 64 Prozent der Unfälle wurden Senioren als Unfallverursacher geführt.

Unfallfluchten: Die Anzahl der Unfallfluchten nahm um 79 auf 7112 Fälle zu. Damit hat sich bei fast jedem fünften Unfall ein Beteiligter vom Unfallort unerlaubt entfernt.