Der BMW des 18-Jährigen nach der Unfallserie auf der Partymeile Foto: 7aktuell.de/Adomat

Jetzt aber! Die Stadt ist nunmehr fest entschlossen, härter gegen die gefährliche PS-Protzerei auf der Partymeile der Theodor-Heuss-Straße vorzugehen. Polizei allein reicht nicht, lautet die Erkenntnis. Nun soll ein „wirksames Konzept“ helfen.

Stuttgart - Die Stadt will konsequenter als bisher gegen das nächtliche Schaulaufen der PS-Boliden in der Theodor-Heuss-Straße in der Innenstadt vorgehen. OB Fritz Kuhn (Grüne) gab nach einem Gespräch mit Polizeipräsident Franz Lutz jetzt den Auftrag für ein „wirksames Konzept“.

Dem Vernehmen nach wird dabei ein nächtliches Tempo 30 auf der 950 Meter langen Strecke favorisiert. In die Überwachung soll auch der städtische Vollzugsdienst stärker einbezogen werden. Kuhn ist offenbar zunehmend auch von einer stationären Überwachung überzeugt.

Bis wann das Konzept gegen die PS-Protzerei auf der bekannten Partymeile umgesetzt werden soll, bleibt vorerst offen. Schließlich muss ein zeitlich begrenztes Tempolimit auf einer Bundesstraße rechtlich belastbar sein, heißt es. Außerdem müssen Finanz- und Personalfragen erst einmal geklärt werden.

Die Polizei hat bereits Vorschläge vorgelegt. Eine Sperrung des 950 Meter langen Streckenabschnitts wird für „grundsätzlich möglich“ gehalten. Auch zeitweise Einengungen seien geeignet, die Schnellfahrer abzubremsen. Eine temporäre Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h sei geeignet, sogenannten Beschleunigungsfahrten vor Schaulustigen vorzubeugen. Ausgelöst wurde die Aktion nach einem spektakulären Unfall am vergangenen Sonntag, bei dem ein 18-Jähriger zwei Passanten verletzte.

Ein alteingesessener Stuttgarter gibt derweil auf. Seitdem sich die Zahl der Bars und Cafés rund um seine Wohnung in der Calwer Straße vervielfacht hat, hält ein 65-Jähriger den Lärm nicht mehr aus. Er wirft der Stadt vor, dass sie keine Regeln mehr aufstelle und nicht ausreichend kontrolliere.