Die Ruhe vor dem Sturm – zu Stoßzeiten sieht es verkehrstechnisch am Kinderhaus ganz anders aus. Foto: Hettich-Marull

Des einen Freud – des anderen Leid: Ist es auf der einen Seite wichtig, dass in Mönchweiler viele junge Familien mit Kindern eine Heimat finden und aus diesem Grund das Kinderhaus schnellstmöglich erweitert werden muss, kommen die Anwohner des Kinderhauses verkehrstechnisch an ihre belastbaren Grenzen.

Mönchweiler - Und dass das mit der Belegung von zwei weiteren Gruppen im Kinderhaus in der Zukunft nicht besser wird, steht außer Frage. Sabine Kübler, direkte Anwohnerin der Einrichtung, weiß, wovon sie spricht – und trug im Gemeinderat vor, was das Wohnquartier am Schulweg belastet. Es sind natürlich beileibe nicht die Kinder – es sind die Erwachsenen, die zu Stoßzeiten nicht nur die Zufahrt, sondern vor allem auch die Grundstückseinfahrten zuparken. Das gehe soweit, dass man das eigene Grundstück nicht verlassen könne – um zum Beispiel zur Arbeit zu fahren. Schon vor dem Bau des Bestandsgebäudes hatte es aus dem Kreise der Anwohner Bedenken wegen der Verkehrssituation gegeben – die Gemeinde hatte versucht, die Situation mit verschiedenen Maßnahmen zu entzerren.

Auch Schulkinder werden mit dem Auto gebracht

Knackpunkt ist auch, dass nicht nur die Kinder des Kinderhauses mit dem Auto gebracht werden – auch Eltern der Schulkinder liefern ihre Sprösslinge über den Schulweg ab. Und das, obwohl Konrektor Lothar Reiner die Eltern immer wieder auf die Problematik hinweist. Zwar ist auf der Zufahrt zum Kinderhaus Tempo 10 angezeigt, aber: "Zum einen ist das fast nicht machbar, zum anderen wären wir schon froh, wenn die ortsüblichen 30 Stundenkilometer eingehalten würden." Dies auch mit Blick auf einen kreuzenden Weg, der von Fahrradfahrern genutzt wird. "Dass da noch nichts passiert ist, würde ich als Glück bezeichnen." Noch verstärkt werde die Situation im Winter, wenn der Schnee an die Ränder der Straße geschoben wird. Dann herrsche im Begegnungsverkehr das winterliche Chaos. Hinzu komme, dass sich dann Fußgänger und Fahrzeuge einen kleinen Verkehrsraum teilen. Die Frage ist auch, ob bei Volllast zu den Stoßzeiten überhaupt ein Rettungsfahrzeug eine Chance hätte, durchzukommen.

Gesamtproblematik ist bekannt

Für Bürgermeister Rudolf Fluck ist das kein neues Thema. "Uns ist die Gesamtproblematik bekannt, wir versuchen eine Lösung zu finden", erklärte er in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Leider seien viele Eltern uneinsichtig und hielten sich nicht an die Vorschriften. Fluck sagte zu, dass man sich dem Thema verstärkt annehmen werde – auch mit Blick auf die Erweiterung des Kinderhauses.