Auf der A81 und auf der B27 möchte der Verkehrsminister neue Verkehrsleitsysteme testen.
Reutlingen - Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagt den Staus auf den Straßen im Südwesten den Kampf an. Auf der Autobahn 81 und auf der Bundesstraße 27 möchte er neue Verkehrsleitsysteme testen, sagte Hermann dem „Reutlinger General-Anzeiger“ am Donnerstag.
„Wir überlegen uns gerade ein Projekt, bei dem wir auf zwei typischen Staustrecken in der Region - der A 81 und der B 27 - modellhaft herausfinden wollen, wie man Staus verhindern und auflösen kann. Ich denke da etwa an die Bildung von Fahrgemeinschaften übers Internet oder an eine Stauvorhersage, die dem Autofahrer errechnet, wann der Stau sein wird“, sagte Hermann. Dann könne jeder selbst entscheiden, ob er auf die Bahn umsteigt oder einfach später losfährt.
Auto Club Europa ist erfreut über Vorstoß aus der Politik
Der Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart zeigte sich erfreut über den Vorstoß aus der Politik: „Dass der Minister im Kampf gegen die Staus eigenen politischen Handlungsbedarf sieht, ist ja für sich genommen schon ein Erfolg“, sagte ein Sprecher. Der Einsatz moderner Verkehrsleitsysteme sei sinnvoll. „Es wäre aber eine Illusion, davon auszugehen, dass das für ein umfassendes Anti-Stau-Programm ausreicht.“
Fahrgemeinschaften seien ein effektives Mittel im Kampf gegen Staus. Gemeinsame Fahrten müssten sich dann aber auch lohnen: „Wer Pendler dazu animieren will, Fahrgemeinschaften zu bilden, muss auch die Arbeitgeber mit ins Boot holen“, sagte der ACE-Sprecher. „Die müssen Anreize schaffen und zum Beispiel kostenlose Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellen.“ Außerdem sollten sie verstärkt betriebliche Mobilitätsberatung anbieten.