Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), Verkehrsminister von Baden-Württemberg, hat sich auf Twitter bezüglich einer Sicherheitskampagne erklärt. (Archivbild) Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Das Verkehrsministerium in Baden-Württemberg rechtfertigt sich für seine Sicherheitskampagne. Minister Winfried Hermann hat auf Twitter eine Stellungnahme für Radfahrer verfasst.

Stuttgart - Das Verkehrsministerium hat sich offensichtlich gezwungen gesehen, nach Kritik von Radfahrern eine Kampagne zur Verkehrssicherheit zu erklären. „Liebe Community, wir verstehen euren Ärger“, begann am Mittwoch eine Reihe von vier Einträgen auf dem offiziellen Twitteraccount von Minister Winfried Hermann (Grüne).

Mit der Aktion „Vorsicht.Rücksicht.Umsicht“ sollten alle Verkehrsteilnehmer darauf hingewiesen werden, gegenseitig Rücksicht zu nehmen. Das gelte für Auto-, Lastwagen- und Radfahrer.

Teil der Kampagne ist ein Bild, das einen Radfahrer rechts neben einem Lastwagen zeigt, der wiederum nach rechts abbiegen will. Daneben steht: „Kreuzungen nicht neben Lkw überqueren (toter Winkel)“. Internetnutzer hatten das als sogenanntes Victimblaming, auf Deutsch in etwa Opferbeschuldigung, kritisiert. Gemeint ist, dass die Schuld für einen Vorfall oder eine Tat dem Opfer gegeben wird - in diesem Fall also der Fehler beim Radfahrer liegen würde. 

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„Solche Unfälle passieren leider immer wieder und das trotz moderner Technik und mehr Spiegel – z. B. weil der Lkw-Fahrende unaufmerksam ist“, erläuterte das Ministerium dazu bei Twitter. „Wir möchten Radfahrende dennoch auf diese mögliche Gefahr hinweisen, um sie rechtzeitig zu erkennen und damit vor allem sich selbst zu schützen.“