Auch im Falle einer überörtlichen Umfahrung dürften in Seedorf weiterhin LKWs aus dem interkommunalen Industrie- und Gewerbegebiet durch den Ort rollen. Der überregionale Anteil am Schwerlastverkehr würde jedoch entfallen. Foto: Weisser

Kommt langfristig eine überörtliche Umfahrung der Ortschaften Seedorf, Waldmössingen, Fluorn und Winzeln? Machbar wäre das, wie eine Studie aufzeigt.

Der Weg bis zur Aufnahme in die Fortschreibung des Generalverkehrsplans 2030 des Landes dürfte jedoch ein langer und steiniger werden. Man stehe ganz am Anfang, „es gibt noch viele dicke Bretter zu bohren“, machte Bürgermeister Peter Schumacher in der jüngsten Sitzung deutlich.

 

Im Moment gehe es darum, ein Stimmungsbild einzuholen. Der Gemeinderat steht dem Vorhaben jedenfalls positiv gegenüber. Gemeinderätin Simone Spengler begrüßte das Straßenprojekt ausdrücklich. Ihr Seedorfer Ratskollege Felix Stern–Fautz („Mir blutet wegen den dafür benötigten Flächen das Herz“) wünschte sich in bestimmten Bereichen Veränderungen. Man werde deswegen nochmals mit dem Ingenieurbüro sprechen, sagte Schumacher zu.

Ziel: Bessere Lebensqualität

Der Rathauschef erläuterte für den verhinderten Planer Rainer Christ vom Villinger Büro BIT Ingenieure die beiden vorgeschlagenen Varianten (Ost- und Westtrasse). Erste Überlegungen zu einer Umfahrung hätten die Erhebungen zum Lärmschutzaktionsplan ausgelöst, erinnerte Schumacher. Die Ortsdurchfahrten von Seedorf, Waldmössingen und Fluorn-Winzeln seien im Zuge der Landstraßen L 415 und L 422 extrem mit Verkehr belastet.

Mittlerweile sei eine überörtliche Umfahrung im Rahmen einer „Tangenzialen Ostschwarzwald“ in den betroffenen Kommunen ein Thema. Damit würde nicht nur die Lebensqualität in den Ortschaften nachhaltig gesteigert. Auch die Verkehrsabläufe könnten ohne die Durchfahrten durch die Ortschaften erheblich verbessert werden, hieß es.

Immer noch Schwerlastverkehr

Die überörtliche Umfahrung würde von Seedorf ausgehen und sich bis Alpirsbach / Peterzell erstrecken. Die Städte Schramberg und Dornhan sowie die Gemeinden Dunningen, Fluorn-Winzeln und Aichhalden hätten für eine mögliche Umfahrung eine interkommunale Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Sofern die beteiligten kommunalpolitischen Gremien grundsätzliche Zustimmung signalisierten, soll das Projekt weiterverfolgt werden.

Im nächsten Schritt – so der Dunninger Rathauschef – wären politische Gespräche zu führen, um eine Aufnahme in die Fortschreibung des Generalverkehrsplans zu erreichen. Der Bürgermeister wies daraufhin, dass man mit einer Umfahrung nicht den gesamten Schwerlastverkehr aus Seedorf wegbringe. LKWs aus dem interkommunalen Industrie- und Gewerbegebiet würden nach wie vor durch Seedorf fahren. Ziel sei, dass der überregionale Verkehr nicht mehr die Seedorfer Ortsdurchfahrt passiere.

Finale Trasse steht nicht fest

Die Betroffenheit bei den Schutzgebieten (Landschaftsschutzgebiet, Wasserschutzgebiet, Biotope und Biotopverbund) ist laut Studie bei der Ost–Variante größer. Unter Abwägung aller Gesichtspunkte und mit den derzeitigen Erkenntnissen hat die östliche Umfahrung beim Büro dennoch „die Nase leicht vorn.“

Auf eine finale Festlegung einer bevorzugten Trasse will sich das Büro BIT Ingenieure derzeit allerdings noch nicht festlegen. Dies erfolge erst im Zuge der weiteren Vertiefung der Planungen und nach Aufnahme des Vorhabens in die Fortschreibung des Generalverkehrswegeplans.