Die B 27 kurz vor Bodelshausen. Foto: Maier

Politiker aus Region beziehen deutlich Position für schnellen Ausbau der Bundesstraße. 

Mehrere CDU-Politiker aus den Zollernalbkreis und den Kreisen Tübingen und Reutlingen setzen sich in einer gemeinsamen Stellungnahme für einen raschen vierspurigen Ausbau der B 27 zwischen Bodelshausen und Nehren ein.

Zollernalbkreis - Mitunterzeichner sind unter anderem Annette Widmann-Mauz, CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Tübingen-Hechingen, und Landeswirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut. Der durchgängig vierspurige Ausbau der B 27 ist nach Meinung der CDU-Politiker neben der Regional-Stadtbahn das aus verkehrlicher, wirtschaftlicher und städtebaulicher Sicht wichtigste Infrastrukturprojekt der Region Neckar-Alb. Seit mehr als 20 Jahren plane das Regierungspräsidium den vierspurigen Ausbau der B 27 zwischen Bodelshausen und Nehren mit der Endelbergtrasse als Bestandteil der Nord-Süd-Verbindung zwischen Balingen und Stuttgart. "Wir sind der festen Überzeugung, dass diese vordringliche Baumaßnahme des Bundesverkehrswegeplans jetzt endlich realisiert werden muss", so die Verfasser des Statements.

Aufgrund der fehlenden Ortsumfahrungen Tübingens mit dem Schindhaubasistun und Ofterdingens mit der Endelbergtrasse bilden sich lange Staus. Der tägliche Verkehrskollaps koste Pendlern und Unternehmen seit Jahrzehnten Nerven, Zeit und Geld. Lärm und Abgase belasten die Gesundheit der Anwohner. Die fehlende Straßeninfrastruktur erzeugt nach Ansicht der CDU "einen enormen volkswirtschaftlichen Schaden, auch weil große Teile der regionalen Bruttowertschöpfung über die B 27 erfolgen". Das Regierungspräsidium habe sich die 1998 getroffene Vorentscheidung für die Endelbergtrasse nicht leicht gemacht. Letztendlich gaben verkehrliche und städtebauliche Aspekte sowie die geringeren Kosten den Ausschlag für diese Trasse.

Verkehrswegeplan sieht Trasse unter "vordringlichem Bedarf"

Die betroffenen Kommunen im Steinlachtal hätten sich damals für diese Variante in einem demokratischen Entscheidungsverfahren ausgesprochen. Der 2016 erneuerte und aktuell gültige Bundesverkehrswegeplan 2030 ordne die Trasse weiterhin unter "vordringlichem Bedarf" ein. Im Rahmen der 2017 bis 2019 erfolgten Genehmigungsplanung und Vorbereitung für das Planfeststellungsverfahren sei die Trassenplanung an die aktuellen fachlichen und rechtlichen Vorgaben angepasst worden. Eine ins Gespräch gebrachte Tunnellösung müsste zweistöckig gebaut werden, so die CDU.

"Lange geplante Projekte nicht wieder in Frage stellen"

Die Investitionskosten lägen um 72 Prozent und die Betriebskosten um 215 Prozent über denen der als Vorzugsvariante weiter verfolgten Endelbergtrasse. Zusätzlich wären mit ihr große Einschränkungen während der Bauphase verbunden, da leistungsfähige Umleitungsstrecken nicht vorhanden sind.

"Aus unserer Sicht ist die angestoßene Diskussion über die entscheidungserheblichen Aspekte für den Variantenvergleich ein gutes Zeichen des Willens der Bürgerinnen und Bürger, sich politisch einzubringen", meinen die CDU-Politiker. Eine Ablehnung der Endelbergtrasse würde nach ihrer Meinung bedeuten, dass die Planungen von Neuem beginnen müssten: "Aus unserer Sicht ist es nicht nachhaltig, langjährige Straßenbauprojekte, in die bereits viele Steuergelder geflossen sind und die der Region wichtige Entwicklungschancen bieten, kurzfristig wieder in Frage zu stellen."