Die Bemühungen, für Haiterbach noch eine Verkehrsanbindung – vor allem in Form eines Autobahnzubringers gen Horb – hinzubekommen, gehen auf Gesprächsbasis von Unternehmern und politischen Vertretern weiter. Nun kam es zu einem Treffen in Altheim, bei dem vor allem die dortige wachsende Belastung im Mittelpunkt stand.
Haiterbach/Altheim - Nachdem es mit der Kommunikation und den Einladungen von Altheimer Vertretern nicht immer ganz rund gelaufen war, trafen nun Vertreter der Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald (IIN) zusammen mit Vertretern der Haiterbacher Gemeinderatsfraktionen in Altheim mit der dortigen Ortsvorsteherin Silvia Becht und weiteren am Thema interessierten Altheimern zusammen.
Becht verwies auf die wachsenden Verkehrsprobleme in Altheim. Schon jetzt sei die Situation in dem Horber Teilort schwierig. Man befürchte, dass der Verkehr in Zukunft noch zunehme. Ein kritisches Thema aus Sicht von Altheim ist hier unter anderem das Güterterminal. Deshalb sei man bestrebt, bald zu einer tragfähigen Lösung zu kommen, so Becht.
Die Altheimer Vertreter äußern unisono, man begrüße die Weiterentwicklung der heimischen Wirtschaft, die für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sorge. Dies dürfe aber auf Dauer nicht zu Lasten der Gemeinde Altheim gehen.
Keine Lösung gegen Altheim
Für die IIN versicherte Karl Braun, Haiterbacher Unternehmer sowie langjähriger Stadtrat und Kreisrat, dass man auf keinen Fall gegen Altheim arbeiten wolle. Im Gegenteil, man wolle daran mitarbeiten, Lösungen, mit denen Altheim zurechtkomme, zu unterstützen.
Vorschläge lägen viele auf dem Tisch. Die bisher als einzig machbare Variante, eine ortsnahe Umfahrung von Altheim, sehe man dort aus verschiedenen Gründen skeptisch. Ins Gespräch gebracht wurde eine ringähnliche Verkehrsführung für Lastwagen mit Einrichtung von Einbahnstraßen in Altheim und Obertalheim, damit der Lkw-Verkehr geteilt und jeweils einspurig durch die beiden Gemeinden geführt wird.
Dies sei eine schnell umsetzbare Möglichkeit und würde Zeit bringen, langfristig für eine übergeordnete, dauerhafte Lösung zu sorgen. Geregelt werden müsse bei der Ringlösung nur ein kurzer Lückenschluss zwischen Gewerbegebiet Haiterbach und Obertalheim, sowie eine innerörtliche Parklösung für Altheim und Obertalheim.
Hausaufgaben teilweise erledigt
Positiv sehe man, dass die Stadt Horb einen Teil ihrer Hausaufgaben auf den Weg gebracht habe, nämlich den Ausbau der Strecke zwischen Kreisverkehr Obertalheim und Gewerbegebiet mit Überführung an der Bahnlinie.
Zu den mehrfach angesprochenen Bedenken bezüglich des Güterterminals in Horb sagte der Haiterbacher Logistik-Unternehmer Horst Schuon: Das Güterterminal sorge dafür, dass Warenverkehr von der Straße auf die Schiene verlegt werde. Die ortsnahe Verteilung der Güter erfolge dann von dort aus mit ortskundigen Fahrern, die schließlich nur das transportierten, was die Betriebe an Material benötigten beziehungsweise ihre Produkte an ihre Kunden auslieferten.
Kein Verständnis gibt es laut Braun für die von offizieller Haiterbacher Seite aus immer wieder angestrebte Lösung durch das Naturschutzgebiet und einer Brückenlösung bei Obertalheim, weil dies unrealistisch sei. Dies sei schon vom Naturschutz rechtlich nicht machbar. Und auch die gesetzlich vorgeschriebene Wirtschaftlichkeitsberechnung der Baumaßnahme, wie die Brücke bei Obertalheim, werde ein positives Ergebnis weit verfehlen.
Mittelfristig Probleme lösen
Um voranzukommen, empfehle man vielmehr, sich auf die beiden Varianten ortsnaher Umfahrung oder Ringvariante zu konzentrieren. Man müsse mittelfristig die Probleme von Altheim bewältigen.
Als großes Plus sehe man, dass der ehemalige Oberbürgermeister von Horb, Michael Theurer, zum Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ernannt wurde. Er kenne die heimischen Probleme und sitze jetzt direkt an der Quelle. Seiner Durchsetzungskraft habe er schließlich in Sachen Hochbrücke Horb unter Beweis gestellt.
Für das kommende Frühjahr sei eine Informationsveranstaltung geplant, die möglichst auf der Gemarkung Horb stattfinden solle.