Kurz vor Altensteig zeigt ein Schild das Ende der ausgeschilderten Umleitung an. Foto: Jansen

Seit einigen Wochen wird der Straßenverkehr zwischen Calw und Nagold, der normalerweise durch Wildberg fließt, großräumig umgeleitet. Wir haben die Strecke getestet und die Stadt Wildberg zieht ein erstes Zwischenfazit zur neuen Verkehrsführung.

Wer in den letzten Wochen die Strecke zwischen Nagold und Calw mit dem Auto fahren wollte, kennt sie schon – die Sperrung der gewohnten Durchfahrt in Wildberg wegen des Brückenneubaus und die daher eingerichtete Umleitung.

 

Bei einer Testfahrt unserer Redaktion verläuft die Fahrt von Nagold nach Calw problemlos, die Strecke ist gut ausgeschildert und es kommen keine Unklarheiten auf. Über viele Kreisverkehre werden wir durch Jettingen und Sulz am Eck geleitet, von wo aus es dann auf gewohnter Strecke weitergeht. Die Fahrtzeit ist mit rund 30 Minuten fast wie gewohnt.

Die offizielle Umleitung von Calw nach Nagold hingegen lässt den Fahrer einen großen Bogen machen, denn diese führt über Neubulach bis Altensteig, bevor es über Ebhausen und Rohrdorf wieder direkter Richtung Ziel geht. Bei unserer Testfahrt geht die Spur der Umleitungsschilder kurz vor Wart verloren. Unsicher konsultieren wir Google Maps, die App schlägt uns vor, beim Ortseingang von Wart in Richtung Wenden abzubiegen.

Die offizielle Umleitung funktioniert

Da Nagold von hier aus nicht ausgeschildert ist, muss die ortsfremde Kollegin auf das Hilfsmittel vertrauen und stellt bald darauf fest, dass sie die Umleitung verlassen hat und Richtung Mindersbach sogar eine direktere Strecke fährt. Warum diese nicht die offizielle Umleitung ist? Die Fahrbahn ist eng und am Straßenrand beschädigt und damit kaum für größere Fahrzeuge oder gar LKWs geeignet.

Bei einer weiteren Gelegenheit fahren wir über die offizielle Umleitung von Calw nach Nagold. Dieses Mal nehmen wir bewusst nicht die Abzweigung nach Mindersbach, sondern fahren weiter geradeaus durch Wart. Zwar finden sich auf der Strecke zwischen Wart und Altensteig keine Hinweise auf die Umleitung. Erst kurz vor Altensteig zeigt ein Schild das Ende der Umleitung an, danach führen die regulären Verkehrsschilder über die offizielle Umleitung über Ebhausen und Rohrdorf ans Ziel.

Laut Stadt Wildberg würden die Umleitungsstrecken inzwischen gut angenommen. Zudem habe der innerstädtische Verkehr nun etwas abgenommen, da die Autofahrer vermehrt die überregionale Umleitung nutzen würden.

Anfangs habe es noch Schwierigkeiten mit dem LKW-Verkehr aus Richtung Nagold gegeben, welcher sich dann in der Stadt Wildberg gestaut hatte. Hier habe man die Beschilderungen angepasst. Zu Beginn war das Ordnungsamt im Einsatz gewesen, um die Sicherheit der Grundschüler auf ihrem Schulweg zu gewährleisten. Dafür wurde außerdem eine Bedarfsampel aufgestellt.

Die Nagoldbrücke in Wildberg wird abgerissen. Foto: Jansen

Innerorts ist der Saronweg in Richtung Nagold geöffnet, der werde von Autofahrern auch genutzt, erklärt die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion. „Der Schwerlastverkehr sowie der LKW-Verkehr kann diese Strecke nicht nutzen. Daher wird hier vermehrt über Sulz gefahren, weshalb auch Tempo 30 in Sulz eingerichtet wurde“, heißt es in der Antwort.

Laut Rolf Dittus, dem Ortsvorsteher des Stadtteils Sulz am Eck, funktioniert die Umleitung bislang reibungslos. Das Verkehrsaufkommen sei nun morgens und abends, zu den Hauptverkehrszeiten, natürlich hoch. Glücklicherweise halte sich der Großteil der Fahrer aber an die Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometer, hier habe zuletzt auch der Blitzmarathon Wirkung gezeigt.