Der ADAC rechnet vor allem vor Weihnachten und nach den Weihnachtsferien mit Hochbetrieb auf den Autobahnen. (Symbolfoto) Foto: Kichigin/ shutterstock

Bis Familie an Weihnachten vereint ist, bedarf es Geduld. Verkehrsexperten rechnen mit großer Reisewelle.

Region - Weihnachten ist bekanntlich ein Fest für die ganze Familie. Besinnlich und schön soll es sein. Doch bis alle Kinder, Enkelkinder, Omas und Opas gemeinsam die Ruhe genießen können, ist Geduld gefragt. Denn wie alle Jahre wieder rechnen die Verkehrsexperten vor allem am vierten Adventswochendene mit einer großen Reisewelle.

Wer mit dem Auto unterwegs ist, muss mit vollen Straßen rechnen, wer hingegen die Bahn nutzt, mit vollen Zügen - und auch Fluggäste müssen etwas mehr Zeit einplanen. Im Südwesten hat die Polizei wegen Ausspähversuchen die Sicherheit an den Flughäfen erhöht.

Mehr Zeit am Flughafen einplanen

Dies wird voraussichtlich auch noch etwas andauern. Wie ein Sprecher der Bundespolizei am Freitagmorgen mitteilte, sind am Stuttgarter Airport weiterhin Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten unterwegs. Auch an den Flughäfen Friedrichshafen, Mannheim und Karlsruhe/Baden-Baden bleiben die Sicherheitsmaßnahmen erhöht.

Die verschärften Maßnahmen treffen den Stuttgarter Airport zur Hauptreisezeit vor dem Weihnachtsfest. Am Freitag werden bis zu 35.000 Reisende am Flughafen erwartet, wie eine Sprecherin auf Nachfrage von schwarzwaelder-bote.de mitteilte. Das sind rund 10.000 Fluggäste mehr als an anderen Tagen. Der Flugbetrieb sowie die Abfertigung der Passagiere im Terminal sei von den erhöhten Sicherheitsmaßnahmen nicht betroffen. Da es aber auf den Anfahrtswegen zum Airport zu Verkehrskontrollen komme, empfiehlt die Sprecherin, etwa 30 Minuten mehr einzuplanen.

Auch am Flughafen Baden-Baden ist mehr los. "Das lebhafte Reiseaufkommen ist schon zu spüren", sagte eine Sprecherin des Flughafens am Freitag. "Wir empfehlen jedem, rechtzeitig anzureisen. Mindestens zwei Stunden vor dem Abflug", sagte die Flughafensprecherin in Baden-Baden. Demnach sind dort am Freitag alle 20 Verbindungen ausgebucht.

Bahn: Freitag und Samstag wird mit Ansturm gerechnet

Viele Reisende werden auch wieder den Zug nehmen. Mit einem regelrechten Ansturm rechnet die Bahn vor allem am Freitag und Samstag. "Das sind besonders starke Tage", sagte eine DB-Sprecherin auf Nachfrage von schwarzwaelder-bote.de. Da Heiligabend dieses Jahr auf einen Montag fällt und mehrere Anreisetage zur Verfügung stehen, rechnet die Bahn mit einer insgesamt etwas entspannteren Situation als in den Jahren zuvor.

Tipps für kurzentschlossene Bahn-Fahrer

Da man aber nie wisse, wer sich kurzfristig noch entscheide, mit dem Zug zu fahren, setzt die Deutsche Bahn am Wochenende jeden verfügbaren Zug ein. "Alles, was rollen kann, wird rollen", sagte die Sprecherin, die für die vielen Kurzentschlossenen Tipps hat: "Nicht die Hauptreisetage nehmen und auf alternative Züge wie einen InterCity ausweichen." Diese seien im Gegensatz zum ICE oft noch nicht ausgebucht. Hilfreich sei dabei auch die DB-App, die anzeigt, wie voll die Züge bereits sind. Nach Weihnachten rechnet die Bahn vor allem am 27. Dezember und dann noch am 2. Januar mit erhöhter Nachfrage.

Autofahrer benötigen Geduld

Wer mit dem eigenen Auto reist, muss Geduld haben. Der ADAC rechnet vor allem vor Weihnachten und nach den Weihnachtsferien mit Hochbetrieb auf den Autobahnen. Um Staus zu vermeiden, hilft laut ADAC nur gutes Timing, das durch die günstige Feiertagskonstellation viel Spielraum dafür lasse. Demnach könnten vor allem die Autobahn 5 (Frankfurt-Basel), die A6 (Mannheim-Nürnberg) und die A8 (Karlsruhe-München) von Staus betroffen sein. Bis zum Freitagmittag war die Staugefahr auf den Fernstraßen jedoch "sehr moderat", wie ein Sprecher des Verkehrswarndienstes mitteilte.

In diesem Video gibt der ADAC seine Stauprognose ab:

Die Prognose des ADAC für die einzelnen Tage:

Vor allem am Freitagnachmittag, 21. Dezember, und am Samstag, 22. Dezember, wird mit sehr starkem Verkehr auf den Autobahnen gerechnet. Am Sonntag, 23. Dezember, und an Heiligabend (Montag, 24. Dezember) sowie am ersten Weihnachtsfeiertag, Dienstag, 25. Dezember, rechnet der ADAC mit keinen Problemen.

Zum Jahreswechsel (Donnerstag, 27. Dezember, bis Dienstag, 1. Januar) erwartet der ADAC wenig Verkehr und kaum Staus. Auf den alpennahen Fernreiserouten könnte es laut ADAC am Samstag, 28. Dezember, etwas lebhafter zugehen.

Am Wochenende 4. bis 6. Januar enden in fast allen Bundesländern die Ferien (Ausnahme Hessen). Laut ADAC wird der Rückreiseverkehr bereits am Freitag, 4. Januar, einsetzen. Besonders stark wird er laut ADAC aber am Samstagnachmittag, 5. Januar, und Sonntagnachmittag, 6. Januar, sein.

Info: Die wichtigsten Stau-Strecken

Großräume Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München
A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg
A 2 Dortmund – Hannover – Braunschweig – Berlin
A 3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau
A 4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden
A 5 Hattenbacher Dreieck – Karlsruhe – Basel
A 6 Metz/Saarbrücken – Mannheim – Heilbronn – Nürnberg
A 7 Hamburg – Hannover – Kassel – Würzburg – Füssen/Reutte
A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg
A 9 München – Nürnberg – Berlin
A 10 Berliner Ring
A 24 Hamburg – Berlin
A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen
A 81 Stuttgart – Singen
A 93 Inntaldreieck – Kufstein
A 95/B 2 München – Garmisch-Partenkirchen
A 96 München – Lindau
A 99 Umfahrung München