Im Schönbronner Weg soll die Schulweg-Situation mit einem Schutzgeländer verbessert werden. Foto: Priestersbach

Der Schulweg zum Wildberger Bildungszentrum soll sicherer werden: Der Gemeinderat hat ein Fußgänger-Schutzgeländer im Schönbronner Weg beschlossen.

Allerdings gab es bei der Beschlussfassung Gegenstimmen und Enthaltungen. Wie Bauamtsleiter Arthur Sadlers den Räten zuvor in Erinnerung gerufen hatte, handelt es sich beim Schönbronner Weg um eine 4,90 Meter breite Einbahnstraße, wobei es bislang keine Trennung zwischen Trennung zwischen Fahrbahn und Gehweg gibt.

 

Die zulässige Höchstgeschwindigkeit ist auf 30 Stundenkilometer begrenzt, doch werde die Mischverkehrsfläche auch zum Parken genutzt, weshalb Fußgänger unter Umständen in die Fahrbahn ausweichen müssen. „Diese Situation gibt es seit Jahrzehnten, aber es ist prekär, dass hier auch der Schulweg verläuft“, erklärte Arthur Sadlers – erschwerend kämen die Radfahrer hinzu, die den Schönbronner Weg entgegen der Fahrtrichtung nutzen.

Regelung mit weißer Linie häufig missachtet

Die Verwaltung hatte zwar in einem ersten Schritt zur Verbesserung der Situation einen 1,40 Meter breiten Fußgängerbereich mit einer durchgezogenen weißen Linie abgetrennt, doch werde diese Regelung häufig missachtet.

Um künftig eine rechtskonforme Lösung für einen sicheren Schulweg anbieten zu können, wurde im vergangenen Jahr die Straßenverkehrsbehörde hinzugezogen. Die machte in ihrer Stellungnahme deutlich, dass die vorhandene Fahrbahnbegrenzung per Markierung keinen Gehweg darstelle – und die Schulkinder daher nicht ausreichend geschützt seien.

Mit der Suche nach einer Alternativlösung beauftragt

Vor diesem Hintergrund müsste die Stadt Wildberg auf dem rund 300 Meter langen Abschnitt im Schönbronner Weg einen Gehweg nach den geltenden Richtlinien anlegen, der nach Schätzungen aus dem Rathaus allerdings mit rund 250 000 Euro zu Buche schlagen würde.

Der Gemeinderat hatte deshalb die Verwaltung mit der Suche nach einer Alternativlösung beauftragt. In Abstimmung mit der Straßenverkehrsbehörde konnte nun mit der Anbringung eines Fußgängerschutz-Geländers eine einfachere Lösung gefunden werden, die zugleich wirtschaftlicher ist. So wies Arthur Sadlers auf geschätzte Herstellungskosten je nach Ausführungsvariante zwischen 40 000 und 55 000 Euro hin – und betonte: „Das ist ein gangbarer Weg“.

Schulz: „Ich sehe da keinen Vorteil für die Schulwegsicherheit“

Das sahen jetzt aber nicht alle Gemeinderäte so. „Die vorgestellte Lösung gefällt mir nicht, ich sehe da keinen Vorteil für die Schulwegsicherheit“, erklärte Erhard Schulz (Freie Wähler). In seinen Augen handele es sich dabei höchstens um eine „Alibi-Lösung“, die die Stadt vor Haftung schützt. Er plädierte für eine weitere Temporeduzierung und eine Verengung der Einfahrtsituation in den Schönbronner Weg.

Wie Bürgermeister Ulrich Bünger erwiderte, stehe die Stadt in der Pflicht, etwas zu tun und einen sicheren Schulweg auszuweisen. Mit Blick auf entsprechende Hinweise aus der Elternschaft sei zudem klar, dass der Gemeinderat eventuelle Haftungsfragen ansonsten nicht abwehren könne.

Muss man eventuell auch in Sulz nachsteuern?

In den Augen von Margit Gärtner (CDU) hat man jetzt eine Kompromisslösung gefunden – die zwar nicht optimal sei, aber der Gemeinderat erfülle damit seinen Teil. Bei Rolf Dittus löste die Stellungnahme der Straßenverkehrsbehörde eine gewisse Verwunderung aus, denn in der Sulzer Kirchstraße hatte man auf entsprechende Empfehlung aus Calw vor einigen Jahren eine Mischfläche und Tempo 30 eingeführt, um die Schüler zu schützen. Gleichwohl hielt er die Geländer-Lösung für richtig. Bürgermeister Bünger zog daraus den Schluss, dass man „eventuell auch in Sulz nachsteuern muss“.

In der folgenden Abstimmung folgten elf Stimmberechtigte dem Vorschlag der Verwaltung, ein Fußgängerschutz-Geländer im Schönbronner Weg anzubringen und die erforderlichen Mittel im Haushalt 2025 zu veranschlagen. Vier Räte stimmten dagegen, während sich vier Gemeinderäte der Stimme enthielten.