Vor fünf Jahren trat Ansgar Kundinger seine Stelle an. Bürgermeister Detlev Bührer freute es. Jetzt ist der Posten des Mobilitätsmanagers aber wieder vakant. Foto: Daniela Schneider

Ansgar Kundinger hat die Stadt Villingen-Schwenningen verlassen. Seine Stelle soll nun neu und anders ausgeschrieben werden. Warum? Die Stadt erklärt’s.

Er war der Mobilitätsmanager für Villingen-Schwenningen, wurde vielfach für seine Arbeit geschätzt und hat manches angestoßen und mit umgesetzt – und jetzt ist er weg. Die Rede ist von Ansgar Kundinger. Er hat die Stadtverwaltung verlassen und ist nun Medienberichten zufolge Fahrradbeauftragter für die Stadt Mainz.

 

Seit über drei Monaten dieses Jahres ist die Stelle des Mobilitätsmanagers in VS damit in nicht mehr besetzt. Wer aber kümmert sich jetzt um das Mobilitätsmanagement?

„Die Aufgaben werden derzeit kommissarisch intern im Sachgebiet Planung und Verkehrsentwicklung verteilt. Eine dauerhafte Lösung ist jedoch vorgesehen“, berichtet Stadtsprecher Patrick Ganter auf Nachfrage.

Die Stadtverwaltung messe der Stelle und den Aufgaben eine hohe Bedeutung bei. „Vor dem Hintergrund der Mobilitätswende, der Anforderungen an nachhaltige Stadtentwicklung und der Förderlandschaft ist die Koordination und Steuerung entsprechender Maßnahmen durch eine zentrale Stelle unerlässlich“, so der Sprecher.

Stelle gibt es seit 2020

Ansgar Kundinger war 2020 im Juni nach VS gekommen, ausgeschrieben war die Stelle damals noch für einen „Mobilitätsbeauftragten“ – etwas sperrig klang diese Bezeichnung erstmal und weniger nach Bewegung und neuen Ideen. Aber letztlich war es nur der damalige Job-Titel, der eher ein bisschen auf das Brems- als auf das Gaspedal hindeutete. Denn schnell zeigte sich: Bei der Stadtverwaltung konnte man sich freuen, dass da ein junger Mann daherkam, der vorher schon andernorts Verkehrskonzepte entwickelt hatte und sich auch für VS vorgenommen hatte, an dieser Stelle für Bewegung zu sorgen.

Dass er jetzt nicht mehr da ist, sei derweil nicht direkt überraschend gekommen, sagt Stadtsprecher Ganter. Ansgar Kundinger habe die Verwaltung frühzeitig über seinen geplanten Wechsel informiert, so dass man entsprechende Übergaben habe vorbereiten können. „Überraschend kam der Schritt insofern nicht, aber war dennoch bedauerlich,“ sagt Patrick Ganter namens der Verwaltung. Selbstverständlich bedauere man den Weggang, denn Kundinger habe die Themen zur Mobilität „mit hohem Engagement und fachlicher Tiefe“ bearbeitet.

Stelle jetzt für zwei

Die Stelle soll nun nicht mehr mit dem gleichen Zuschnitt wie bislang ausgeschrieben werden. Stattdessen soll sie nun auf zwei Personen anteilig verteilt werden. „Ziel ist eine passgenaue Ausschreibung entsprechend aktueller Anforderungen zeitnah zu veröffentlichen. Durch die Splittung der Aufgaben soll auch eine Vertretung sichergestellt werden“, fasst der Stadtsprecher die Gründe dafür zusammen.

Zu den wichtigsten Aufgaben eines Mobilitätsmanagers zähle, integrierte Mobilitätskonzepte zu entwickeln und umzusetzen und Maßnahmen zur „Förderung des Umweltverbundes“ – also der Kombination verschiedener umweltfreundlicher Verkehrsmittel wie Fuß- und Radverkehr – zu koordinieren.

Zudem gilt es, Fördermittel zu akquirieren und Anträge zu stellen, interne Fachbereiche zu beraten. Außerdem gehört die Gremienarbeit zu den Aufgaben, ebenso wie die Kommunikation mit externen Akteuren wie Verkehrsverbünden, Bürgern und Nachbarkommunen

Jetzt soll es schnell gehen

Und ab wann soll die Stelle wieder ausgeschrieben werden, und warum ist das bislang noch nicht der Fall? „Es erfolgten verwaltungsinterne Abstimmungen zur genauen Aufgabenverteilung und zur künftigen Ausgestaltung der Stelle“, erläutert der Sprecher. Dies sei diese Woche abgeschlossen worden, und die Ausschreibung werden nun zeitnah erfolgen.