Der Radweg nach Mariazell soll um die Mariazeller Straße bis zur Kreuzung mit der Hardtstraße verlängert werden. Foto: Wegner

Zur Freude der Radfahrer wird das Thema Radwege rund um Schramberg derzeit kräftig angegangen – gleich zwei Projekte stehen nun auf der Tagesordnung des Technikausschusses.

Schramberg/Eschbronn/Aichhalden - Bereits voll angelaufen ist bekanntlich das Großprojekt Radweg Sulgen – Mariazell. Dessen Trasse beginnt laut Plan bisher auf Höhe des Friedhofs am Sulgener Ortsausgang – nun soll sie ein Stückchen in den Ort hinein verlängert werden.

Der Hintergrund: Wie in der Beschlussvorlage für die Technikausschuss-Sitzung am kommenden Donnerstag zu lesen ist, plant der Landkreis, die Asphaltflächen der Mariazeller Straße von der Einmündung Hardtstraße bis zum Ortsausgang beim Friedhof ab dem Jahr 2024 vollständig zu erneuern. In diesem Zuge "strebt die Verwaltung der Stadt Schramberg auch eine Umgestaltung des gesamten Seitenbereichs an und beabsichtigt, den Radweg nach Eschbronn bis zur Hardtstraße zu verlängern".

Drei Varianten

Dafür habe das Ingenieurbüro Breinlinger aus Tuttlingen im Auftrag der Stadt drei Varianten ausgearbeitet, die sich hauptsächlich darin unterscheiden, ob es einen einseitigen Radweg mit Längsparkstreifen, einen beidseitigen Radweg ohne Parkstreifen oder einen Radweg als Schutzstreifen geben soll. Die Straßenbauverwaltung gebe eine Fahrbahnbreite von sechs Metern vor.

Aussicht auf eine Förderung habe davon nur eine Variante, erläutert Tiefbauamtsleiter Konrad Ginter in der Vorlage. Die Kosten für alle Varianten lägen bei etwa 1,7 Millionen Euro. Davon trage der Landkreis für die Fahrbahn circa 400 000 Euro. Für den städtischen Anteil von 1,3 Millionen Euro betrage ein erwartbarer Zuschuss 650 000 Euro. "Die Stadt muss somit mit einem Eigenanteil von rund 650 000 Euro rechnen", heißt es abschließend.

Neuer Radweg Aichhalden – Heiligenbronn

Das zweite Radweg-Projekt, über das der Ausschuss beschließen soll, hat quasi den gleichen Hintergrund – so heißt es: "Der Landkreis Rottweil plant den Ausbau der Kreisstraße 5527 von Aichhalden nach Heiligenbronn. Nachdem die Gemeinden Aichhalden und Schramberg von dem Ausbau erfahren haben, haben sie den Landkreis gebeten, im Zuge der Planung zu prüfen, ob es möglich wäre, einen straßenbegleitenden Radweg anzulegen."

Diese Pläne seien in einem Abstimmungsgespräch zwischen Aichhaldens Bürgermeister Michael Lehrer und Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr Ende Mai konkretisiert worden. "Um die Planungen fortführen zu können, bedarf es eines Grundsatzbeschlusses zur Zustimmung der Stadt Schramberg zum geplanten Radweg", heißt es in der Beschlussvorlage. Der Kreistag hat seinerseits vergangene Woche bereits der Sanierung der Straße sowie dem Anlegen des begleitenden Radwegs zugestimmt – sowie entsprechende Förderanträge auf den Weg gebracht.

Anbindung in Industriegebiete

Die Verwaltung Schrambergs unterstütze diesen Radweg sehr, würde dieser doch Aichhalden mit Heiligenbronn auf halber Strecke nach Waldmössingen verbinden. Über die nahegelegenen Feldwege könnte mit relativ wenig Aufwand eine Verbindung ins Industriegebiet Webertal und ins interkommunale Industriegebiet Waldmössingen/Seedorf geschaffen werden. "Somit wäre es der Bevölkerung möglich, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu kommen, was natürlich auch für die Waldmössinger Bevölkerung, welche in Aichhalden tätig ist, gilt."

Nach Gesprächen mit Gemeinde, Stadt und Ingenieurbüro wurde festgelegt, den Radweg nördlich der Kreisstraße vorzusehen, heißt es in der entsprechenden Vorlage des Kreisausschusses. Im Kreuzungsbereich mit der L 419 ist zur verkehrssicheren Querung eine Unterführung des Radwegs vorgesehen. Hierzu laufen derzeit die Abstimmungen mit dem Land.

Wird der Radweg wie geplant gebaut, müsse die Stadt Schramberg einen Anteil von 50 Prozent der Restkosten nach Förderung an dem auf ihre Gemarkung entfallenden Teil übernehmen. Gemäß Kostenschätzung und Anteil von rund 40 Prozent der Streckenlänge wären dies etwa 290 000 Euro.