Nun soll auch die Ortsdurchfahrt Heiligenbronn eine Blitzersäule bekommen. Foto: Riesterer

Da kommt Nummer drei: Die Stadtverwaltung geht einen weiteren Schritt in Richtung Verkehrssicherheit – und plant eine weitere stationäre Blitzersäule. Diese soll im Stadtteil Heiligenbronn stehen.

Schramberg-Heiligenbronn - Seit vielen Jahren gebe es von Bürgern aus Heiligenbronn Hinweise, dass die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometern in der Ortsdurchfahrt nicht eingehalten wird, heißt es in der Beschlussvorlage für den Technikausschuss, der am Donnerstag, 23. Juni, über die Anschaffung der Blitzersäule und deren Standort entscheiden soll. Nach der Installation einer stationären Messanlage in Waldmössingen im Jahr 2018 und in der Bahnhofstraße (Talstadt) im Jahr 2021 soll daher nun im Jahr 2022 die dritte Anlage in Heiligenbronn folgen. Zudem ist auf Schramberger Stadtgebiet seit Ende 2020 bekanntlich der blaue Blitzercaddy als mobile Alternative unterwegs.

Nachweislich verringerte Geschwindigkeiten

Stationäre Messanlagen verringern nachweislich die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer – insbesondere jedoch im Bereich von etwa 200 bis 300 Meter vor und nach der Messanlage, heißt es weiter. Daher schlägt die Verwaltung als Standort die Waldmössinger Straße auf Höhe der Hausnummern 56 beziehungsweise 60 vor, weil sich in diesem Bereich die Bushaltestellen von Heiligenbronn befinden, an denen unter anderem Menschen mit Behinderung aus- und zusteigen und dafür die Straße queren müssen. Die neue Anlage stelle zusätzlich zu der bereits installierten Ampel vor Ort "eine erhebliche Erhöhung der Verkehrssicherheit – insbesondere für den besonders schützenswerten Personenkreis von Menschen mit Behinderung – dar".

Maximalgeschwindigkeiten ein Problem

Die Stadt habe auf Höhe des favorisierten Standorts mit dem Seitenradargerät die Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer gemessen – rund um die Uhr und sieben Tage die Woche. Generell sei das vorherrschende Geschwindigkeitsniveau dort "nicht außergewöhnlich", Problem seien eher die "täglich und nicht ausschließlich nachts" gefahrenen Maximalgeschwindigkeiten. Die bis zu 110 gemessenen Stundenkilometer seien insbesondere für den besonders schützenswerten Personenkreis der Menschen mit Behinderung "viel zu hoch".

Auch an den Ortseinfahrten möglich

Jedoch, heißt es weiter, werde auch von Anwohnern, die im Bereich der Ortseingänge leben, berichtet, dass die gefahrenen Geschwindigkeiten viel zu hoch sind. Daher gibt die Verwaltung die beiden Ortseingänge ebenfalls als mögliche Standorte an, sie priorisiert demnach: Waldmössinger Straße 56 (gegenüber des Feuerwehrgerätehauses), Waldmössinger Straße 60, Ortseingang von Sulgen her kommend, Ortseingang von Waldmössingen her kommend.

Die Blitzeranlagen bereiten der Stadtverwaltung aber auch immer wieder Scherereien: Die beiden bestehenden Säulen in der Talstadt und in Waldmössingen haben kürzlich nach langem Hin und Her auf Kosten des Herstellers Jenoptik neue Hüllen bekommen, weil die alten undicht gewesen waren. Die Säule in der Talstadt konnte zudem wegen Lieferschwierigkeiten bei einem Kabel erst mit ordentlich Verspätung eingesetzt werden.

Flott amortisiert

Die Stadt weist regelmäßig darauf hin, die Geräte nicht zu installieren, um die Kassen zu füllen, so betonte auch Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß im Mai im Gespräch mit unserer Redaktion, dass nachweislich Raser ausgebremst würden. Dennoch sind die Säulen finanziell auch zumindest recht flott amortisiert. Von Anfang März bis Ende April hatte der Blitzer in der Bahnhofstraße Verstöße mit einer Gesamtsumme von 26 000 Euro registriert, informierte Rehfuß. "Das Gerät wird sich also in sechs Monaten amortisiert haben", rechnete er seinerzeit vor.

Die Kosten des Blitzers in Heiligenbronn werden in der Vorlage ebenfalls mit 100 000 Euro angegeben. Die Mittel seien im Haushaltsplan 2022 eingeplant, die Kosten für den Stromanschluss könnten – je nach Standort – variieren, heißt es abschließend.