Nicht jeder scheint sich an das neue Tempolimit zu halten. Noch immer gibt’s auf der Gerade in Vorderlehengericht Überholmanöver. Foto: Sum

Tempo 30 in Vorder- und Hinterlehengericht – das findet nicht jeder gut. Die Kommentare gerade in den sozialen Medien stoßen im Rathaus aber teils sauer auf.

Schiltach - Seit Anfang September sind in den Ortsdurchfahrten im Lehengericht nur noch 30 Stundenkilometer erlaubt. Das Absenken des Tempolimits wird auch in den sozialen Medien bisweilen hitzig diskutiert – zu hitzig, wie Bürgermeister Thomas Haas und Ortsvorsteher Thomas Kipp finden.

Der Bürgermeister verwies im Gemeinderat kürzlich auf den Umstand, dass das angeordnete Tempo 30 eine Folge des Lärmaktionsplans sei, den die Stadt zum Umsetzen von EU-Recht habe aufstellen müssen. Den Anwohnern an der Bundesstraße die Verantwortung zu geben, sei nicht gerechtfertigt. Gerade in den sozialen Netzwerken seien diese angegangen worden, teils mit Beschimpfungen "unter der Gürtellinie", ärgerte sich Haas.

Nicht in Stein gemeißelt

In dieselbe Kerbe schlug auch Thomas Kipp in der Sitzung des Ortschaftsrats am Montag. Der Lärmaktionsplan sei öffentlich vorgestellt und "ausgiebig diskutiert" worden. Das Ergebnis sei Tempo 30 gewesen, so Kipp. "Alles, was vorher auch aus der Bürgerschaft immer wieder vorgetragen wurde, spielte eine sekundäre Rolle", meinte der Ortsvorsteher. Das Thema Lärm habe "eine derartige rechtliche Dominanz" bekommen, dass das Tempolimit das Ergebnis sei. "Das heißt nicht, dass das die nächsten 100 Jahre in Stein gemeißelt ist", sagte er zum Abschluss.