Die Arbeiten an der neuen Betonfertigteil-Brücke in Hinter-Kaltbrunn über den Grüßgottbach befinden sich auf der Zielgeraden. Das Bauwerk ist für den Verkehr seit kurzem wieder passierbar. Foto: Herzog

Die Arbeiten an der neuen Betonfertigteil-Brücke in Hinter-Kaltbrunn über den Grüßgottbach befinden sich auf der Zielgeraden. Das Bauwerk ist für den Verkehr seit Kurzem wieder passierbar.

Schenkenzell-Kaltbrunn - In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats hat Ortsvorsteher Stefan Maier über den aktuellen Stand der Bauarbeiten berichtet. Sie seien wir geplant Mitte September gestartet. Innerhalb weniger Tage sei das Bestandsgewölbe zurückgebaut und eine neue Wasserführung errichtet worden. Da die Brücke einst das Haus Fürstenberg gebaut habe, sei die Lagerung der Gewölbesandsteine nach Klärung auf fürstenbergischem Grund erfolgt.

Stütze bleibt vorerst im Bach stehen

Weil die Betonfertigteile mit einem Mobilkran montiert werden mussten, sei aufgrund dessen Gesamtgewichts eine vorherige Unterstützung der Fahrbahnplatte der Brücke im Bereich Bühlhof erforderlich. Diese Stütze verbleibe für die Montage der Behelfsbrücke und Sanierung der Gewölbebrücke an der Prinz-Kary-Kapelle im kommenden Jahr im Gewässer und werde regelmäßig und nach Starkregenereignissen durch den Bauhof der Gemeinde überprüft, schilderte der Ortsvorsteher.

Ende Oktober sei die Gussasphaltschutzschicht aufgebracht worden, vor wenigen Tagen der Asphaltbelag. Die neu modellierten Böschungsflächen seien mit Altheu abgedeckt worden und diene als Erosionsschutz. "Es ist ein interessantes Bauwerk. Das sollte sich jeder einmal ansehen", empfahl Maier den Räten.

Nur noch die Fledermauskästen fehlen

Bürgermeister Bernd Heinzelmann sprach von einem "sehr guten Verlauf der Bauarbeiten", bei denen es kaum zu Verzögerungen gekommen sei. In Absprache mit dem Adelshaus dürfe die Gemeinde die Gewölbesteine für Reparaturzwecke an denkmalgeschützten Bauwerken nutzen. Jetzt müssten nur noch Fledermauskästen aufgehängt werden, was bald geschehe, versicherte der Bürgermeister.

Andreas Göhring war von einer Anwohnerin zugetragen worden, dass die Fahrbahn der neuen Brücke circa 40 Zentimeter höher liege als die bisherige Gewölbebrücke. Hierfür hatten weder der Bürgermeister noch der Ortsvorsteher eine plausible Erklärung und wollen diese in der kommenden Sitzung nachliefern.

Info: Blick zurück

Ursprünglich war geplant, die schadhafte Gewölbebrücke in Hinter-Kaltbrunn zu sanieren. Dies hätte etwa 224 000 Euro gekostet. Bei einer turnusmäßigen Kontrolle des Brückenbauwerks im Frühjahr 2021 waren jedoch gravierende Verschlechterungen der Bausubstanz in Form von Rissen im Gewölbestirnring festgestellt worden. Da die Gewölbebrücken in Kaltbrunn in ihrer Gesamtheit denkmalgeschützt sind, nicht aber jeder Einzelne für sich, war in Abstimmung mit den zuständigen Behörden Einigkeit über einen Neubau in Betonfertigteil-Bauweise erzielt worden. Dies hatte gleich zwei Vorteile: Mit circa 210 000 Euro ist der Neubau um rund 14 000 Euro günstiger. Zudem soll er eine Lebensdauer von 80 Jahren gegenüber 40 Jahren bei einer Sanierung haben.