Das künftige Parktarifkonzepts steht in der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend auf der Tagesordnung. Foto: Otto

Bis zu einer Stunde freies Parken in bestimmten Bereichen sieht das Parktarifkonzept der Stadt Rottweil vor. Nun will die SPD+FFR-Fraktion das kostenfreie Parken ganz streichen.

Rottweil - Eine halbe Stunde in den Kurzzeitbereichen Hochbrücktorstraße und Waldtorstraße und eine Stunde auf den öffentlichen Stellplätze in den städtischen Parkierungsschwerpunkten Zentrum Süd, Nägelesgraben und Parkplatz Stadtmitte – das ist im Entwurf des Parktarifkonzepts im Mobilitätskonzept Rottweil eigentlich als kostenfreie Möglichkeit zum Parken im Rottweiler Zentrum vorgesehen. Zur Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch, 29. Juni, ab 18 Uhr in der Göllsdorfer Mehrzweckhalle liegt nun aber ein Antrag der Fraktion SPD+FFR vor, der vorsieht, in Zukunft ohne kostenfreies Parken in den genannten Bereichen auszukommen.

In ihrem Antrag sieht die Fraktion vielmehr vor: Auf den Kurzzeitstellplätzen in der Hochbrücktorstraße und der Waldtorstraße soll das Parken für bis zu 30 Minuten künftig ein Euro kosten. Auf den Stellplätzen in den Parkierungsschwerpunkten Zentrum Süd, Nägelesgraben und Parkplatz Stadtmitte sollen es bei bis zu zwei Stunden Parkdauer künftig ein Euro Parkgebühr sein.

Kostenlos? Für SPD und FFR ein Anachronismus

Nach Ansicht der SPD- und FFR-Stadträte führten kostenlose Kurzzeitstellplätze zur Abschwächung oder sogar zum Ausbleiben einer Lenkungswirkung in Richtung der Parkierungsschwerpunkte. "Solange ein Parkplatz zum Nulltarif in der Rottweiler Innenstadt möglich ist, wird es dort den Parksuchverkehr zu Lasten der Anwohner, der Kunden, der Besucher und Touristen geben", begründen Arved Sassnick (SPD) und Elke Reichenbach (FFR) den Antrag. Kostenloses Parken im Rottweiler Mobilitätskonzept der Zukunft sei ein Anachronismus. Motorisierter Individualverkehr und mit ihm der Parkierungsdruck im Rottweiler Zentrum und den Parkierungsschwerpunkten gingen erst zurück, wenn dort für das Abstellen des eigenen Autos und für den Komfort bezahlt werden müsse, wenn der Griff zum Autoschlüssel auch den Griff zum Geldbeutel erfordere. Kostenpflichtiges Parken, so die SPD+FFR-Fraktion, sei der am besten wirksame Motivator für die Nutzung des Stadtbusses (ÖPNV), des Fahrrads, den Gang zu Fuß und weise den Weg zu einer zeitgemäßen Mobilität in der Stadt.