Für manche Autofahrer noch recht gewöhnungsbedürftig: der neue Kreisverkehr auf der Saline. Foto: Otto

Nanu, wo geht’s denn jetzt genau lang? Der neue Kreisverkehr auf der Saline bereitet manchem Autofahrer noch Schwierigkeiten. Es gibt erste Beschwerden über die Verkehrsführung.

Rottweil - "Das muss man auch erst mal kapieren, wie das da funktioniert", zeigt sich FWV-Stadtrat Peter Schellenberg erstaunt über das erst kürzlich fertiggestellte Mammut-Straßenbauprojekt. Dieser "Turbinen-Kreisel" – von denen es laut Schellenberg nicht allzu viele in Deutschland gibt – könnte womöglich der nächste Unfallschwerpunkt werden, befürchtete er in der Ausschusssitzung am Mittwoch. Schließlich wird der Knotenpunkt an der B 27/B14 und dem Gewerbegebiet viel befahren. Vorteil sei natürlich die höhere Leistungsfähigkeit eines solchen Kreisels. Nachteil aber eben die Unübersichtlichkeit, erst recht für Ortsfremde.

Doch was ist ein "Turbinen-Kreisel"? Vereinfacht gesagt: Es gibt zwei Spuren, und wer auf der rechten Spur einfährt, wird automatisch an der nächsten Ausfahrt wieder "ausgespuckt". Auf der Express-Innenspur geht es geradeaus oder in die anderen Richtungen weiter – wenn man es richtig macht und sich rechtzeitig im richtigen Moment einsortiert. Bei Wikipedia heißt es dazu: "Das Einfahren stellt an den Kraftfahrer höhere Anforderungen als ein normaler Kreisverkehr, da ein Fahrstreifenwechsel nicht an jeder Stelle möglich ist. " Die "Vorsortierung" des Verkehrs sei wichtig.

Beschilderung fehlt noch

Das Problem: Die Beschilderung zur Orientierung der Autofahrer fehlt auf der Saline noch. Dafür gibt es jede Menge weiße Linien im großen Rund. Und wer nicht aufpasst, steht plötzlich auf dem Parkplatz des Hornbach-Baumarkts – obwohl es da eigentlich nicht hingehen sollte.

Fachbereichsleiter Bernd Pfaff bestätigt, dass schon einige Hinweise bei der Stadt eingegangen seien. Es bestehe Optimierungsbedarf, so der Tenor. Allerdings: Der neue Kreisel ist kein städtisches Projekt, sondern Sache des Regierungspräsidiums (RP). Pfaff versichert, dass man sich das Ganze nochmal gemeinsam mit der Polizei und dem RP anschauen werde wenn auch die Schilder stehen. Eventuell könne man an den Markierungen noch etwas verändern.

Dass der Kreisel ein neuer Unfallschwerpunkt werde, davon gehe er natürlich nicht aus, so Pfaff. Schließlich habe man mit der Maßnahme den gefährlichen Bereich entschärfen wollen. Zudem ist er sich sicher, dass sich die Autofahrer an die neue Verkehrsführung gewöhnen werden. An alles neue müsse man sich erst einmal herantasten.

Vorsichtig unterwegs

Dies ist auch vor Ort zu beobachten: Die Autofahrer sind im neuen Kreisel teilweise recht vorsichtig unterwegs – und drehen im Zweifelsfall auch mal eine Ehrenrunde.

Dass ein Turbinen-Kreisverkehr tatsächlich nicht ohne ist, zeigen Berichte aus anderen Teilen des Landes: So hat sich beispielsweise der Kreisel in Rheinfelden, der 2009 als eines der ersten Bauwerke dieser Art im Regierungsbezirk Freiburg eingeweiht wurde, zum echten Unfallschwerpunkt entwickelt. Es ist also Vorsicht geboten, auf der Rottweiler Saline.