Dürfen die E-Scooter bald nur noch in gewissen Zonen abgestellt werden? Foto: Saskia Ulrich

Bleiben E-Roller in Rottweil flexibel oder kommen feste Parkzonen? Die FDP will feste Abschnitte fürs Abstellen der E-Roller in Rottweil einführen. Der Betreiber Zeus setzt jedoch auf Flexibilität.

Laut der FDP sorgen falsch abgestellte E-Roller in Rottweil immer wieder für Probleme.

 

Besonders auf Gehwegen behindern sie Fußgänger, Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen. Um dem entgegenzuwirken, fordert die FDP in ihrem Antrag im Dezember die Einrichtung fester Parkzonen für die Fahrzeuge des Anbieters Zeus.

Roller sollen sinnvoll zur Verfügung gestellt werden

Die vorgeschlagenen Parkzonen sollen gezielt an Orten eingerichtet werden, an denen sie einerseits die Gehwege nicht blockieren und andererseits die Roller sinnvoll zur Verfügung gestellt werden. Als Beispiele werden der Bahnhof, die Innenstadt, Schulen, das Krankenhaus sowie stark frequentierte Parkplätze genannt.

Nutzerfreundliche Variante wird gefördert

Auch in Wohngebieten sollen markierte Stellflächen entstehen. Nutzer sollen verpflichtet werden, ihre Roller in diesen Bereichen abzustellen und dies per Foto zu dokumentieren. Die FDP hält eine GPS-gestützte Kontrolle für unpraktikabel und fordert stattdessen eine einfache, nutzerfreundliche Lösung.

Ein weiterer Grund für den Antrag ist die ungleichmäßige Verteilung der Roller. Laut FDP stehen diese an zentralen Verkehrsknotenpunkten wie dem Bahnhof oder in der Innenstadt oft nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung. Dadurch werde das Ziel, die E-Roller als sinnvolle Ergänzung zur Mobilitätswende zu nutzen, nicht erreicht.

Kosten soll Zeus übernehmen

Die Kosten für die Einrichtung der Parkzonen soll nach Vorstellung der FDP die Firma Zeus tragen. Dies würde Markierungen auf dem Boden sowie Hinweisschilder umfassen. Sollte das Unternehmen den Betrieb einstellen, müsste es die Parkzonen auf eigene Kosten rückbauen.

Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss berät darüber

Der Antrag wird am Mittwoch, 19. März, im Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss beraten. In der Sitzungsvorlage schlägt die Verwaltung vor, den Antrag abzulehnen und stattdessen das Nutzerverhalten durch Anreize wie Rabatte und Geofencing zu steuern. Damit könnten die Ziele des Antrags erreicht werden, und für die Stadt würden keine Kosten entstehen.

Die vorgeschlagene Ablehnung des Antrags wird damit begründet, dass E-Roller vor allem für die „letzte Meile“ gedacht sind und feste Parkzonen die Nutzung unattraktiv machen könnten, da Nutzer oft Umwege in Kauf nehmen müssten. Außerdem könnten Parkzonen nicht überall sinnvoll eingerichtet werden, insbesondere in weniger zentralen Stadtteilen, was die Erreichbarkeit ungleich machen würde.

Ungenutzte Parkplätze können drohen

Bei hoher Nachfrage könnten Parkzonen überfüllt sein, während an anderen Stellen Platz ungenutzt bleibt, was zu ineffizienter Flächennutzung führen würde. Zudem würden Nutzer, die spontan einen E-Roller benötigen, möglicherweise auf weniger umweltfreundliche Alternativen ausweichen, wenn sie lange nach einer Parkzone suchen müssten.

Zeus ist gegen Parkzonen

Die Firma Zeus als Anbieter der E-Roller spricht sich ebenfalls gegen feste Parkzonen aus. Sie betont, dass Verstöße nur einen geringen Anteil ausmachen und eine verpflichtende Einführung von Parkflächen die Nutzung unattraktiver machen würde. In anderen Städten hätten solche Maßnahmen bereits zu Rückgängen bei den Nutzerzahlen geführt. Stattdessen plädiert Zeus ebenfalls für die flexible Lösungen wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht.