Auf großes Interesse stieß das Thema Temporeduzierung in der Buchenberger Straße in Peterzell. Foto: Stephan Hübner

Kontroverse Meinungen gab es im Ortschaftsrat zu einer Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer in der Buchenberger Straße in Peterzell. So hat sich das Gremium entschieden.

Anfangs hatte Einwohner Willi-Karl Fichter die Verkehrs- und Lärmbelastung mit Durchgangsverkehr, LKWs und Landmaschinen beklagt.

 

Kaum jemand halte 50 Stundenkilometer ein. In drei Stunden hatte er kürzlich 25 Sattelzüge gezählt. Großes Gefahrenpotenzial berge Begegnungsverkehr vor allem an der Engstelle bei Reifen Adam.

Gleiches gelte beim oberen Zebrastreifen, wo Fahrer durchbretterten, Erschütterungen im Haus zu spüren seien. Bremsstaub und Reifenabrieb brächten erhöhten Reinigungs- und Instandhaltungsaufwand, Abgase seien deutlich zu riechen, die Benutzung von Garten und Balkon so gut wie unmöglich.

Geschwindigkeitsanzeige gefordert

30 Stundenkilometer seien an Durchfahrtsstraßen heute Standard, er fordere eine fest angebrachte Geschwindigkeitsanzeige und periodische Messungen. Unterstützt wurde er dabei von weiteren Anwohnern.

Laut Ortsvorsteher Klaus Lauble hatte das Landratsamt bisher „immer alles abgelehnt“, in einer aktuellen Verkehrsschau erklärt, dass die geforderte Beschränkung auf 7,5 Tonnen rechtlich nicht möglich sei.

Zumindest bei den abgelehnten 30 Stundenkilometern könnten Kommunen aber neuerdings relevante Bereiche festlegen, wo in einem Abstand von bis zu 300 Metern auf beiden Seiten von Zebrastreifen 30 Kilometer pro Stunde einführbar seien.

Zwei Varianten werden im Rat vorgestellt

Er stellte zwei Varianten vor, eine mit der Beschränkung nur im unteren Bereich der Buchenberger Straße auf 600 Metern, eine mit Beschränkungen unten und oben, entsprechend 1,2 Kilometern. Dass der Verkehr zugenommen habe wüssten alle, so Lauble. Jeder müsse aber eine gewisse Menge ertragen, da man sonst die Belastung anderen aufhalse.

Jörg Zimmermann plädierte für die längere Variante, hielt die obere Bushaltestelle für gefährlicher als die untere. Dagegen hielt Oliver Kaspar den unteren Teil für wichtiger. Wer sich nicht an 50 halte, halte sich auch nicht an 30, gab er zu bedenken. Im Schnitt gingen aber Geschwindigkeiten runter, so Sebastian Pricking, der die Beschränkung für zumutbar hielt.

Andere Bewertung vor der eigenen Haustür

Gegen die komplette Beschränkung auf 30 war Lauble. Unten sei mehr los, über den gesamten Tag gebe es zu wenig Verkehr, und es hänge auch immer von der Überwachung ab. Einwohner fänden 30er-Zonen oft überzogen, nur vor der eigenen Haustür sei es dann eine andere Nummer.

Christian Fichter gab an, mit Bürgern gesprochen zu haben, von denen 90 Prozent die Reduzierung oben als unwichtig erachteten. Regina Weißer sah den oberen Bereich als recht übersichtlich an. Auch Andreas Joos sah für die obere Bushaltestelle keine Notwendigkeit.

Im unteren Bereich mehr Gefahren

Eher zur längeren Variante tendierte Stefan Zähringer, Philipp Kaspar glaubte aber nicht an eine Verbesserung und sah im unteren Bereich mehr Gefahren.

Letztlich entschied sich der Ortschaftsrat mit sechs zu vier Stimmen für 30 km/h nur im unteren Bereich. Den Schwerlastverkehr müsse man aber im Auge behalten, so Lauble.